Rosberg feiert in Barcelona ersten Saisonsieg

Rosberg (re.) und Hamilton tauschten die Plätze auf dem Siegerpodium.
Nico Rosberg schlägt zurück und gewinnt in Spanien vor seinem Teamkollegen Lewis Hamilton.

Noch ist der Rückstand groß. Noch fehlen Nico Rosberg 20 Punkte in der WM-Wertung auf Lewis Hamilton. Doch der in Monaco lebende Deutsche ist zurück im Kampf um den Titel. Rosberg, 29 Jahre alt, nunmehr neunfacher Grand-Prix-Sieger gewann das Rennen auf dem Circuit Barcelona-Catalunya in souveräner Manier vor seinem Mercedes Teamkollegen. Sebastian Vettel fuhr im Ferrari im fünften Rennen der Saison zum vierten Mal auf das Podest.

Rosberg hatte schon vor dem Rennen gewusst, dass er nicht weniger als "ein perfektes Wochenende braucht", um Hamilton zu besiegen. Und ihm gelang dieses perfekte Wochenende. Erstmals 2015 war seine schwangere Frau Vivian live bei einem Rennen dabei, im August erwartet das Paar sein erstes Baby. "Das war mein Glücksbauch", schwärmte Sieger Rosberg. "Vielleicht muss Vivian in Zukunft zu allen Rennen kommen."

Zum Rennen: "Das Auto war einmalig. Ich habe auch einen tollen Start erwischt, alles ist glatt gelaufen." Ob der Sieg der Wendepunkt in der Weltmeisterschaft sein könnte? "Ich genieße jetzt nur diesen Sieg. Und am Abend werde ich mit dem Team schön feiern." Tatsächlich könnte Rosberg beim nächsten Grand Prix in zwei Wochen nachlegen. Monaco ist sein Lieblingsrennen, 2013 und 2014 gewann er in seiner Heimatstadt. Und auch Vivian wird dann wieder an der Strecke sein.

Hamilton patzte

Das Rennen in Spanien verlor Lewis Hamilton bereits zum frühest möglichen Zeitpunkt: am Start. Während Poleposition-Mann Rosberg gut wegkam, ließ der Weltmeister die Räder bei seinem Mercedes durchdrehen, sodass sogar Sebastian Vettel durchschlüpfen konnte.

Hinter dem Deutschen steckte der aktuelle WM-Führende fest. Auch der erste Boxenstopp dauerte zu lange (5,3 Sekunden), sodass Vettel vorne blieb. Also stellte Mercedes die Strategie um. Das Team programmierte Hamilton auf drei statt auf zwei Boxenstopps – und gewann. Hamilton konnte in der Schlussphase noch Vettel überholen. Nur Rosberg blieb ungefährdet.

Hamilton wusste, dass nur er selbst schuld daran war, dass er seinen vierten Saisonsieg verpatzte: "Mein Start war einfach zu schlecht. Und Nico war wirklich stark. Gratulation."

Mercedes glänzte

Die Führungsriege bei Mercedes war voll des Lobes für das Fahrer-Duo. "Das war makellos, Rosberg hat sich zurückgemeldet", sagte Motorsportchef Toto Wolff. "Aber eigentlich war er nie wirklich weg. Die Unterschiede zwischen den Fahrern waren immer sehr gering. Das Kopf-an-Kopf-Rennen wird jetzt weitergehen."

Aufsichtsratschef Niki Lauda sprach gar von einem "unglaublichen Rennen. Nico ist nach vier Demütigungen durch Lewis wieder zurück. Besser kann man es als Mercedes-Team nicht machen."

Sebastian Vettel, der beste vom Rest der Welt, war mit Rang drei sichtlich zufrieden, wobei "auch der zweite Platz drinnen gewesen wäre. Aber als Lewis auf Drei-Stopps gegangen ist, habe ich nicht mehr mithalten können. Platz drei war also das Maximum für uns und jetzt freue ich mich auf Monaco."

Alonso bremste (nicht)

Traurig endete der Auftrit von Lokalheld Fernando Alonso. Noch vor zwei Jahren hatte der Spanier sein Heimrennen gewonnen. Es war der bis dato letzte Sieg des Spaniers. Mit Bremsproblemen schleppte er seinen McLaren noch an die Box – dort hatte er Probleme mit dem Stehenbleiben und führte beinahe seine Boxencrew über den Haufen. Nach 22 Runden war sein Rennen beendet. Entschuldigung an sein Team und seine Fans: "Die Bremsen an der Hinterachse sind komplett ausgefallen."

Endstand nach 66 Runden:
1. Nico Rosberg GER Mercedes
2. Lewis Hamilton GBR Mercedes + 17,5
3. Sebastian Vettel GER Ferrari 45,3
4. Valtteri Bottas FIN Williams 59,2
5. Kimi Räikkönen FIN Ferrari 1:00,0
6. Felipe Massa BRA Williams 1:20,3
7. Daniel Ricciardo AUS Red Bull eine Runde
8. Romain Grosjean FRA Lotus eine Runde
9. Daniil Kwjat RUS Red Bull eine Runde
10. Carlos Sainz ESP Toro Rosso eine Runde
11. Max Verstappen NED Toro Rosso eine Runde
12. Felipe Nasr BRA Sauber eine Runde
13. Sergio Perez MEX Force India eine Runde
14. Marcus Ericsson SWE Sauber eine Runde
15. Nico Hülkenberg GER Force India eine Runde
16. Jenson Button GBR McLaren eine Runde
17. Will Stevens GBR Manor drei Runden
18. Roberto Merhi ESP Manor vier Runden
Out: Fernando Alonso (ESP/McLaren), Pastor Maldonado (VEN/Lotus)

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