Ferrari: Ein Mythos feiert den Runden

Ferrar-Fans hatten schon viel zu feiern in der glorreichen Geschichte des Rennstalls.
Der erfolgreichste Rennstall der Formel-1-Geschichte fährt am Sonntag den 900. Grand Prix.

Ferrari feierte den 900er: So oft wie kein anderer Rennstall sind die Italiener in der Formel 1 an den Start gegangen. 16-mal hat Ferrari die Konstrukteurs-WM gewonnen, 15-mal stammte der Fahrer-Weltmeister für die Scuderia aus Maranello. "Für das ganze Team ist das ein besonderes Rennen", sagt Sebastian Vettel. Der Deutsche ist der Hoffnungsträger im roten Renner, denn der letzte Titel liegt schon acht Jahre zurück. 2007 wurde Vettels derzeitiger Teamkollege Kimi Räikkönen Weltmeister. Nach einem Jahr ohne Sieg stand Ferrari-Neuzugang Vettel diese Saison schon zwei Mal ganz oben auf dem Siegespodest.

Streifzug

223 Siege und 207 Polepositions – neun Fahrer holten die 15 Titel (aber nur vier in den letzten 50 Jahren: Niki Lauda, Jody Scheckter, Michael Schumacher und Kimi Räikkönen). Echte Formel-1-Helden waren mit einem roten Renner unterwegs: Michael Schumacher wurde nach seinen zwei Titeln auf Benetton applaudiert. Nach fünf Titeln und 72 Siegen mit Ferrari wurde er aber verehrt. Kein anderer Fahrer hat nur annähernd so viele Siege für Ferrari geholt. Auf Platz zwei liegt Alberto Ascari (15) vor Niki Lauda (13). José Froilán González aus Argentinien feierte 1951 in Silverstone den ersten Sieg für die Italiener. Der erste WM-Titel für Ferrari ging 1952 an Alberto Ascari.

Michael Schumacher, der 1996 als zweifacher Weltmeister verpflichtet wurde, ist der treueste Fahrer mit 180 Rennen vor den Brasilianern Felipe Massa (139) und Rubens Barrichello (102). Auf Platz vier liegen Gerhard Berger und der Spanier Fernando Alonso (96).

Nur drei Fahrer ohne Ferrari-Geschichte wurden Helden: Der Schotte Jim Clark vertraute nur Lotus. Landsmann Jackie Stewart war sich vor über 45 Jahren mit Enzo Ferrari über einen Vertrag bereits einig, als er erfuhr, dass dieser hinter seinem Rücken auch mit Intimfeind Jacky Ickx verhandelte: "Sie Intrigant!" Der Brasilianer Ayrton Senna hatte für 1995 Ferrari bereits zugesagt, er starb aber am 1. Mai 1994 in Imola in einem Williams.

Pferdeliebhaber

Enzo Ferrari, verhinderter Opernsänger, aktiver Frauenheld und 1988 verstorben, pfiff nach einem Streit mit dem italienischen Verband auf den roten Mythos. 1964 lackierte er für die Rennen in Watkins Glen und Mexiko die Autos von John Surtees und Lorenzo Bandini mit blauer Farbe und meldete sie als "North American Racing Team". Das Markenzeichen ist das springende Pferd auf gelben Grund. Francesco Baracca, Freund von Enzo Ferrari, brachte es im Ersten Weltkrieg auf seinem Flugzeug an. 1932 nutzte Ferrari das Motiv beim 24-Stunden-Rennen von Spa erstmals. Und der Mythos könnte beim Jubiläum noch einen Runden feiern: Bisher winkten Ferrari-Piloten 599-mal vom Siegespodium.

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