Ein Fisch stoppte Walkner

Mehr als eine Talentprobe: Matthias Walkner fuhr in der ersten Hälfte der Rallye im Spitzenfeld mit.
Rückblick auf das Abenteuer Dakar: Eine Magenverstimmung beendete alle Träume

Der Blick ist müde, die Strapazen der Rallye Dakar sind Matthias Walkner noch immer anzusehen. „Für jeden Tag Rallyefahren braucht man zwei Tage zum Erholen“, sagt der 28-jährige Salzburger. Eine Woche wird er also noch brauchen, bis er wieder voll leistungsfähig sein wird.

Seine erste Teilnahme an der berühmtesten Rallye der Welt schien ein modernes Märchen zu werden. Er konnte mit seiner KTM mit den Besten mithalten, er holte auf der dritten Etappe den Sieg – den ersten für einen Österreicher seit 15 Jahren. „Mir hat das so getaugt. In solchen Momenten ist Rallyefahren das Beste auf der Welt.“

Schlechte Paella

Doch Walkners Märchen hatte kein Happy End. Technische Probleme warfen ihn auf der sechsten Etappe weit zurück, dehydriert und ohne Benzin im Tank erreichte er mit einigen Stunden Rückstand das Etappenziel. „In diesen Momenten ist Rallyefahren das Fürchterlichste auf der Welt.“ Das Ende dann auf Etappe zehn. Schüttelfrost, Ruhepuls 100, 39 Grad Fieber. Erbrechen, Durchfall. Was war passiert? Die Spitzenfahrer ernähren sich bei der Rallye fast nur von Nudeln, Walkner war das zu fad – er hat zur Paella gegriffen. „Zum Scheißen, im wahrsten Sinne des Wortes. Der Fisch hat mich gestoppt.“

KTM-Sportmanager Heinz Kinigadner findet es heute noch „sehr schade“, dass Walkner das Rennen nicht beenden konnte. Doch der Dakar-Etappensieger von 2000 war voll des Lobes für seinen Schützling: „Der Hiasi hat uns allen eine Riesen-Freude gemacht. Auf Schotter ist er so schnell wie kein anderer. Aber entscheidend ist die Wüste. Da muss er in erster Linie beim Navigieren noch etwas lernen.“

Coma zu den Autofahrern?

Gerüchten, wonach Marc Coma, der Sieger der Motorrad-Wertung, KTM verlassen könnte um im nächsten Jahr mit einem Auto anzutreten, dementierte Kinigadner: "Ich habe heute mit ihm telefoniert. Er hat definitiv kein Angebot vorliegen."

Der Spanier Coma gewann heuer zum fünften Mal die Dakar. Rekordhalter ist der Franzose Stéphane Peterhansel, der sechs Mal die Motorrad-Wertung gewinnen konnte. "Mich würde es freuen, wenn Marc Coma für KTM diese Bestmarke holt", sagt Kinigadner. Der Tiroler stellt aber auch klar: "Eine Rallye auf einem Motorrad zu fahren, ist gefährlich. Wenn Marc ein tolles Angebot für ein Cockpit in einem Auto bekommen sollte, würden wir ihn natürlich aus seinem Vertrag mit KTM aussteigen lassen."

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