Die Formel 1 sucht nach Antworten

Am Sonntag drehen die Formel-1-Autos im Olympiapark Sotschi ihre Runden. Mercedes ist Favorit, Red Bull hat Sorgen
Die Königsklasse gastiert zum zweiten Mal in Russland. Die offenen Fragen fünf Rennen vor Schluss.

Mit dem Grand Prix von Russland in Sotschi am Sonntag (12.00 MESZ) eröffnet die Formel 1 ihr letztes Saison-Viertel.

Ist die Weltmeisterschaft schon entschieden?

Auf den ersten Blick: Ja. Lewis Hamilton hat bereits 48 Punkte Vorsprung auf Nico Rosberg. "Lewis hat es in dieser Saison besser gemacht als ich, das ist nicht gut. Aber ich kämpfe immer noch", sagte der Deutsche. Denn es sind noch fünf Rennen zu fahren, 125 Punkte zu vergeben. Sollte Hamilton zwei Mal ausfallen, während Rosberg zwei Mal gewinnt, wäre Rosberg vorne. Die Konstrukteurs-WM kann Mercedes (so wie im Vorjahr) bereits in Sotschi gewinnen. Dafür braucht das Team drei Punkte mehr als das Ferrari-Duo Vettel/Räikkönen.

Wer ist auf dem Stadtkurs in Sotschi Favorit?

Mercedes. Erster Herausforderer ist wohl Sebastian Vettel mit dem Ferrari.

Wie wird Fernando Alonso seinen 250. Grand Prix feiern?

Zu feiern wird es nichts geben, der McLaren-Mann muss wegen einer Strafe von weit hinten starten. Doch der Spanier bleibt vor seinem Jubiläumsrennen positiv: "Bei den letzten beiden Rennen waren wir am ehesten noch konkurrenzfähig." Bestätigt hat Alonso gestern, dass er bis 2017 im Cockpit des McLaren sitzen wird.

Was ist mit dem Team von Red Bull los?

Die Zukunft ist offen. Mercedes-Mann Niki Lauda fasst zusammen: "Sie haben den Vertrag mit Renault ein Jahr vor Ende gekündigt und sich gegenseitig mit unfairen Sprüchen in die Enge getrieben. Nun ist der eine weg und sie haben keinen anderen. Jetzt haben sie ein wirkliches Problem." Letztmöglicher Motorenpartner für 2016 ist Ferrari. Doch die Scuderia könnte Red Bull mit schwächeren Antrieben beliefern, um keinen direkten Konkurrenten zu fördern. Für Red Bull wäre dies eine inakzeptable Option. Boss Dietrich Mateschitz sagt: "Die Voraussetzung fürs Weitermachen sind konkurrenzfähige Motoren."

Wie viele Fahrer werden 2016 starten?

Das neue Haas-Team wird dazustoßen, im schlimmsten Fall könnten sich jedoch Red Bull und Toro Rosso zurückziehen. Dann wären nur 18 Autos am Start, was Bernie Ecclestone gar nicht gefiele. Der bringt (wieder einmal) die Idee ins Spiel, drei Autos pro Team starten zu lassen. Die Reaktionen auf den Vorschlag sind gespalten. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff steht der Idee aufgeschlossen gegenüber. Bei den finanzschwächeren Teams stößt der Gedanke jedoch auf Ablehnung.

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