Alonso: "Ich bin nicht im Jahre 1995 aufgewacht"

Fernando Alonso sitzt wieder in seinem McLaren-Honda
Der Spanier nahm Stellung zu seinem mysteriösen Unfall. Doch Fragen bleiben offen.

So viel ist sicher: Fernando Alonso wird am Sonntag beim Grand Prix von Malaysia (9.00 Uhr MESZ/live ORF eins, RTL, Sky) starten. Nach seinem Testfahrt-Unfall am 22. Februar und der daraus resultierenden Gehirnerschütterung erhielt der Spanier von den Ärzten der FIA die Starterlaubnis.

Doch rätselhaft bleibt der Unfallhergang. Viel wurde spekuliert: War es eine Windbö, die Alonso von der Strecke wehte? War es ein Stromschlag, der ihn außer Gefecht setzte? War er wegen giftiger Dämpfe schon vor dem Aufprall ohnmächtig? Gestern standen Alonso und sein Unfall im Mittelpunkt der Pressekonferenz in Sepang. Doch die Antworten des 32-Jährigen lassen Fragen offen.

Keine Datenaufzeichnung

"Es ist klar, dass es ein Problem am Auto gab", sagte Alonso. Schuld soll die Lenkung gewesen sein, die habe blockiert. Die Crux: "In den Datenaufzeichnungen haben wir nichts gefunden."

Spanische und italienische Medien hatten nach dem Unfall berichtet, dass Alonso verwirrt gewesen sein soll, dass er geglaubt habe, noch ein junger Kart-Fahrer zu sein. Darauf angesprochen musste Alonso schmunzeln: "Ich bin nicht im Jahre 1995 aufgewacht, ich habe nicht Italienisch gesprochen. Nichts davon ist wahr."

Das Bewusstsein habe er erst im Krankenwagen verloren. Grund dafür waren die Beruhigungsmittel, die ihm verabreicht wurden, um eine Verschlimmerung der Gehirnerschütterung zu verhindern.

Großes Service

An der Lenksäule des McLaren wurde mittlerweile gearbeitet, das neue System wurde von der FIA überprüft und für sicher befunden. Und die Gesundheit des Piloten wurde von einem Heer von Medizinern überprüft, um etwa Herzprobleme oder einen möglichen Schlaganfall auszuschließen. "Wir haben jetzt das sicherste Auto überhaupt. Ich bin der medizinisch am genauesten untersuchte Fahrer in der Geschichte der Formel 1."

Etwas Gutes hatten Alonsos Crash und sein Ausfall beim ersten Saisonrennen in Melbourne dann doch: Erstmals seit 14 Jahren konnte sich der Spanier einen Grand Prix im Fernsehen anschauen. "Da habe ich mir wohl nicht das beste Rennen ausgesucht. Unser Team hat sich sehr schwergetan."

Großer Rückstand

Eine Solofahrt von Mercedes wird es vermutlich auch wieder in Malaysia geben. Alonsos McLaren-Team sollen bis zu 150 PS auf Mercedes fehlen. Auch Sebastian Vettel verlor in Australien 34,5 Sekunden auf Sieger Hamilton. "Es ist klar, wer die Favoriten sind", konstatierte der Ferrari-Mann nüchtern. Ebenfalls an- und abgeschlagen ist Red Bull. Motorenlieferant Renault musste eingestehen, heuer keinen siegfähigen Motor mehr liefern zu können.

Kommentare