Al-Attiyah gewinnt 3. Dakar-Etappe

Technik-Chaos bei der Dakar in Südamerika, Tobias Moretti ging in Afrika zu Boden.

Zuerst wurde der Titelverteidiger groß gefeiert. Zehn Mal gewann Stéphane Peterhansel bereits die Rallye Dakar, sechs Mal davon auf einem Motorrad, vier Mal mit einem Auto. Und auch nach der ersten Wüstenetappe 2013 am Sonntag nahm der Franzose Gratulationen für die Gesamtführung in der wichtigsten Langstreckenrallye der Welt entgegen.

Doch am Montag startete plötzlich der Spanier Carlos Sainz mit 5:05 Minuten Vorsprung auf Peterhansel in die dritte Etappe von Pisco nach Nazca. Denn Sainz wurden 21 Minuten und 26 Sekunden gutgeschrieben, da der Veranstalter ein Problem mit der Satelliten-Technik einräumen musste. Am Sonntag hatte Sainz in seinem Buggy viel Zeit verloren – ursprünglich hieß es, dass das Navigationssystem des Spaniers in der Ica-Wüste in Südperu versagt habe. Doch dann stellte sich heraus, dass die von der Rallye genutzten Satelliten das Problem verursacht hatten. "Die ganze Sache war sehr seltsam", sagte der zweimalige Rallye-Weltmeister Sainz. "Wir haben eine Wegmarke drei oder vier Mal durchfahren. Erst dann kam das Signal, dass wir die Etappe fortsetzen dürfen." Viel Freude hatte Sainz freilich nicht mit seiner Führung, denn schon gestern setzte sich Peterhansel wieder an die Spitze. Gewonnen hat die 3. Etappe Nasser Al-Attiyah aus Katar vor dem US-Amerikaner Robby Gordon.

Bei den Motorradfahrern holte sich der französische Favorit Cyril Despres (KTM) die Führung zurück, der einzige Österreicher im Rennen, Ferdinand Kreidl, liegt mit seiner KTM 2:34 Stunden Verspätung an 106. Stelle. Nach 8500 Kilometern endet die Rallye Dakar am 19. Jänner in Santiago de Chile.

Moretti am Sand

Nicht ganz so ernst geht es beim Africa Race zu, einem Rennen, das den Spuren der legendären Rallye ParisDakar in Afrika folgt. Schnellster Österreicher in der Dünenetappe über 320 Kilometer am Sonntag war Schauspieler Gregor Bloéb, der nach 8:11 Stunden das Ziel erreichte. Bruder Tobias Moretti kam mit seiner KTM kurz vor dem Ziel zu Sturz: Der 53-jährige Tiroler übersah bei Tempo 70 einen Stein und überschlug sich. Moretti beschädigte dabei seinen Helm, nicht jedoch seine Gesundheit. "Das war eine Mega-Etappe, mindestens 150 Kilometer im weichen Sand", sagte Moretti im Biwak von Akjoujt (Mauretanien). "Aber man passt seine Erwartungen an, und es zählt nur mehr das Durchkommen."

Ergebnisse - 3. Etappe (Pisco - Nazca/Peru - 243 Sonderprüfungskilometer/343 km gesamt):

Autos
1. Nasser Al-Attiyah/Lucas Cruz (QAT/ESP) Buggy 2:30:14
2. Robby Gordon/Kellon Walch (USA) Hummer) +1:18
3. Stephane Peterhansel/Jean Paul Cottret (FRA) Mini +3:52
4. Lucio Alvarez/Bernardo Rolando Graue (ARG) Toyota 9:36
5. Nani Roma/Michel Perin (ESP/FRA) Mini 12:20.

Gesamtwertung:
1. Peterhansel/Cottret 5:34:26
2. Al-Attiyah/Cruz +6:33
3. Alvarez/Graue 18:11
4. Leonid Nowizkij/Konstantin Schiltsow (RUS) Mini 21:10
5. Carlos Sainz/Timo Gottschalk (ESP/GER) Buggy 21:16

Motorräder
1. Francisco Lopez (CHI) KTM 2:37:54
2. Paulo Goncalves (POR) Husqvarna +1:08
3. Cyril Despres (FRA) KTM 4:08
4. Alessandro Botturi (ITA) Husqvarna 5:05
5. Jakub Przygonski (POL) KTM 5:20
Weiter:
108. Ferdinand Kreidl (AUT) KTM 1:27:11 Std.

Gesamtwertung:
1. Despres 6:15:03
2. Lopez 2:51
3. Pal Ullevalseter (NOR) KTM 4:59
4. Olivier Pain (FRA) Yamaha 6:03
5. David Casteu (FRA) Yamaha 6:08
Weiter: 106. Kreidl 2:34:23

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