Überflieger Hannes Arch will den Heimsieg landen

Missgeschick: Im Vorjahr streifte Hannes Arch gleich das Starttor.
Hannes Arch steht am Wochenende beim Heimbewerb in Spielberg wieder im Mittelpunkt.

Im Grunde fliegt Hannes Arch ja total auf Spielberg. Der Air-Race-Pilot aus der Steiermark genießt dort Heimvorteil, und an einem Rennwochenende dreht sich gewöhnlich alles nur um ihn. Obendrein ist Spielberg auch noch "der geilste Rennkurs im ganzen Kalender", wie der 48-Jährige betont. Hannes Arch hätte also allen Grund, sich auf den Bewerb am Wochenende in seiner Heimat zu freuen, wenn da nicht diese negativen Erlebnisse wären, die er mit diesem Ort verbindet.

Bei näherer Betrachtung der Daten aus Archs Flugschreiber entpuppt sich die Lieblingsdestination schnell als Ursprungsort großer persönlicher Enttäuschungen. Ausgerechnet beim prestigeträchtigen Heimbewerb konnte der Weltmeister von 2008 bisher noch nie auf dem Siegespodest landen, im vergangenen Jahr war er in Spielberg sogar mit dem Starttor kollidiert und hatte das Rennen vorzeitig beenden müssen – ein Malheur, das dem erfahrenen Piloten in seiner langen Air-Race-Laufbahn zuvor noch nie passiert war. "Der Druck ist daheim sicher höher", gesteht Arch, "ich hätte mir in den letzten beiden Jahren ja auch mehr erwartet."

Unter Druck

Der Österreicher steht am Sonntag gleich doppelt unter Druck, nachdem er einen Fehlstart in die Saison fabriziert hat. Zwar hatte sich Arch beim Auftakt in Abu Dhabi für das Finale der besten vier Piloten qualifiziert, wegen eines Fehlers wurde der 48-Jährige nachträglich aber aus der Wertung genommen. Somit steht der Steirer in der Gesamtwertung noch ohne Punkte da.

Trotzdem wird der Lokalmatador beim Heimrennen kein unnötiges Risiko eingehen. "Harakiri-Typen haben in unserem Sport keine Chance", erklärt Hannes Arch. Auch für Emotionen ist in der Luft kein Platz. Im Cockpit ist es dem Steirer völlig egal, ob er nun mit 400 km/h und einer Belastung von 12 G über seine Heimat fliegt oder über Texas. "Du kriegst nicht mit, was rund um dich passiert. Und du darfst dich auch von nichts ablenken lassen, denn dann wird’s gleich einmal extrem gefährlich."

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