McEnroe besuchte Thiem und wünschte Glück

Dominic Thiem
"Weiter so", sagte die Tennis-Legende zu Österreichs Star.

Unter grauem Himmel, der auch für die nächsten Tage ein Begleiter der French Open bleiben soll, hat der frischgebackene French-Open-Achtelfinalist Dominic Thiem am Sonntag sein Training absolviert. Nach Ende seiner Einheit mit dem Belgier David Goffin, einem möglichen Viertelfinalgegner, schaute auch eine Tennis-Legende kurz vorbei: John McEnroe wünschte Thiem Glück.

Eine Begegnung, die auch einen Jungstar der Szene keinesfalls unberührt lässt. "John McEnroe ist eine absolute Legende. Der hat wahrscheinlich eines der besten Händchen aller Zeiten. Es ist schon was Besonderes und extrem nett, wenn er herkommt und so etwas sagt", freute sich Thiem über die Stippvisite.

"Keep it up", sagte der 57-jährige US-Amerikaner, selbst einst Nummer eins der Welt und siebenfacher Grand-Slam-Sieger, zu Thiem und schüttelte dem 22-Jährigen die Hand. "Speziell wie er gespielt hat und den Ball auf dem Schläger hatte, das ist sehr herausragend", erinnerte sich Thiem an "BigMac"-Zeiten, aus denen er sich freilich nichts abschauen kann. "Es hat sich so viel geändert, die Beläge und vor allem das Material. Das ist ein ziemlich anderer Sport." Er selbst hat früher auch schon ein paar Mal mit einem Holzschläger gespielt. "Dass das die Arme ausgehalten haben", wundert sich Thiem.

Woche zwei

Zurück in der Gegenwart ist Thiem voll fokussiert. Nun beginnt sozusagen ein neues Turnier für ihn, die zweite Major-Woche. "Es ist immer nett, wenn man noch drinnen ist, wenn die Junioren kommen", sagte Thiem lachend. "Ich fühle mich gut, viel besser als in den letzten Wochen. Mal schauen, ob es morgen was wird, vom Wetter her." Die Vorhersagen für den Montag waren alles andere als vielversprechend.

Die Trainingseinheit absolvierte Thiem mit einem alten Bekannten: David Goffin. Bei einem Erfolg im Achtelfinale ein möglicher Viertelfinalgegner, doch diese Gedanken blendet der Weltranglisten-15. aus Lichtenwörth aus. "Ich habe wieder nur das Match morgen im Kopf, und er hat ja auch ein schweres Match. Außerdem haben wir schon so oft miteinander trainiert, dass das eine Mal mehr oder weniger auch nichts ausmacht", stellte Thiem fest.

Vom Champions-League-Finale am Samstag hat Fußball-Fan Thiem übrigens "fast nichts" gesehen. "Aber die ganze Saison war aus meiner Sicht ziemlich bescheiden. Chelsea war früh draußen, und es gab auch sonst wenige spannende Partien."

Eine schwere Partie erwartet Thiem-Coach Günter Bresnik am Montag (11 Uhr, live ORF Sport+) gegen Granollers. "Es stimmt, dass Dominic für die breite Öffentlichkeit als Favorit ins Match geht. Aber Granollers ist sehr unangenehm. Mir persönlich ist es lieber, Dominic spielt gegen die großen Spieler", sprach Bresnik im APA-Gespräch das durch die Absage verhinderte Aufeinandertreffen gegen Nadal noch einmal an. "Für seine Entwicklung und Erfahrung wäre das Nadal-Match ein absoluter Traum gewesen. Aber in dem Fall muss man sagen, ist es natürlich nicht unangenehm. Wenn er das Match gewinnt, ist mir das natürlich viel lieber."

Kann man denn wirklich ausblenden, welch offener Tableau-Ast sich nun - auch nach dem Ausscheiden von Jo-Wilfried Tsonga - ergibt? "Ich nehme an, dass das jeder im Hinterkopf hat. Man darf sich aber nicht damit beschäftigen. Aber es ist klar, dass einer von Vieren, von denen man es nicht erwartet hat, hier im Semifinale auftaucht. Was ich mir wünschen würde, brauche ich nicht sagen. Aber da bin ich sehr abergläubisch - eine Partie nach der anderen."

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