Jakob Pöltl: "Es schaut nicht so schlecht aus"

Jakob Pöltl
Der Österreicher startet in drei Monaten in der stärksten Liga der Welt in seine erste Saison.

Österreichs Basketball-Hoffnung Jakob Pöltl fühlt sich nach den Veränderungen im Kader der Toronto Raptors für den Konkurrenzkampf auf seiner Position gerüstet. "Es wird viel vom Trainingscamp abhängen, aber meine Chancen werde ich sicher bekommen", sagte der 20-jährige Center drei Monate vor Beginn seiner ersten NBA-Saison.

Die Raptors hatten Pöltl im NBA-Draft Ende Juni als Nummer neun ausgewählt. Danach holte der Klub als Ersatz für den nach Orlando abgewanderten Bismack Biyombo den starken Offensivmann Jared Sullinger von den Boston Celtics. "Sullinger ist nicht wirklich meine Position, deswegen beeinflusst er mich nicht direkt", meinte Pöltl. Mehr seien die Spielminuten durch dessen Verpflichtung zwar nicht geworden. "Aber er ist wieder ein guter Trainingsspieler mehr."

Starke Konkurrenz

Pöltls Hauptkonkurrent heißt Lucas "Bebe" Nogueira und kommt aus Brasilien. Mit dem Litauer Jonas Valanciunas verfügt Toronto über einen absoluten Topcenter. "Es schaut nicht so schlecht aus", sagte Pöltl über seine Einsatzchancen. "Ich werde mich hinter Valanciunas mit dem Lucas um die Backup-Minuten streiten."

"Ein Viech"

Grundsätzlich könne man von starken Teamkollegen lernen, sagte der Wiener. Von Valanciunas besonders. Der 24-Jährige kam in den vergangenen Play-offs, in denen die Raptors das Finale der Eastern Conference erreichten, im Schnitt auf 13,8 Punkte, 10,8 Rebounds und 1,2 Blocks pro Spiel, ehe ihn eine Knöchelverletzung außer Gefecht setzte. "Ich glaube, wir sind auch vom Spielertyp her nicht so unterschiedlich", meinte Pöltl. "Als er angefangen hat, war er noch nicht so ein 'Viech', wie er es jetzt ist. Ich glaube, dass ich mich da gewissermaßen an ihn anlehnen kann."

Mittelfristig könnte Pöltl auch auf der Power-Forward-Position eine Chance erhalten - auch wenn Toronto dort mit Sullinger, Patrick Patterson und dem zweiten Rookie Pascal Siakam nicht schlecht aufgestellt ist. "Ich kann grundsätzlich beides lernen", sagte der Österreicher. "Ich werde in beiden Situationen noch Zeit brauchen, damit ich mich reinentwickle."

Alles ist offen

Auch mit Cheftrainer Dwane Casey habe er die Möglichkeit bereits besprochen. "Wenn es sich anbietet, mache ich es gerne. Es wird viel davon abhängen, wie gut ich zurechtkomme und in welche Richtung ich mich als Spieler entwickle", erklärte Pöltl. "Wenn ich zu werfen anfange und der Wurf immer besser und sicherer wird, dann wird es auch auf der Vier (Power Forward/Anm.) mehr Optionen und Möglichkeiten geben." Beweglich genug dafür sei er, meinte der 2,13-m-Mann. "Wenn ich mich qualifiziere, dann ist alles offen."

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