Barisic: "Boyd ist ein positiv Verrückter"
Die Admira war der Gegner und ein Sieg Pflicht. Für Rapid ging es in der 35. Runde der vergangenen Saison um die Europacup-Qualifikation – und einen möglichen Transfer für die leere Klubkassa: Der Sportchef von Haifa war angereist, um Terrence Boyd zu beobachten. Zoran Barisic nahm wie des Öfteren in seiner Trainerkarriere Risiko, ließ Boyd 90 Minuten auf der Bank und gewann mit einem variablen Dreiersturm 2:0.
Der Transfer ist geplatzt, dafür war das internationale Ticket gelöst. Fünf Monate später hat Barisic sein Konzept von einem 4-3-3 mit einem „falschen Neuner“, dafür aber ohne echten Mittelstürmer in der Schublade verräumt. Und er spricht von Boyd vor dem Heimspiel gegen die Admira (16.30 Uhr) in den höchsten Tönen: „Terrence ist ein positiv Verrückter. Er ist extrem torhungrig, für das Team auf und neben dem Feld sehr wichtig.“
Was ist passiert?
„Ich musste Terrence erst kennenlernen“, erklärt Barisic, der anfangs nur einen allzu lebenslustigen Haberer des bald gefeuerten Brasilianers Gerson sah. Mit einer feurigen Ansprache traf der neue Cheftrainer beim Amerikaner den richtigen Nerv: „Herr Barisic hat gesagt, dass er für jeden von uns wie für ein echtes Familienmitglied durch die Hölle gehen würde. Die einzige Bedingung: Wir müssen jeden Tag alles für Rapid geben. Seither bin ich professioneller geworden und nicht mehr im Nachtleben unterwegs.“
Barisic freut’s: „Er ist kein Hallodri mehr, sondern extrem fleißig. Terrence lernt ständig dazu, etwa bei der Ballsicherung. Dafür wird er belohnt. Ja, ich musste den geplanten Spielstil ändern, weil er der Mannschaft hilft.“
WM-Teilnehmer
Boyd ist überzeugt, dass Rapid noch viel besser und er seine technischen Schwächen zumindest verringern wird: „Bei uns ist jetzt jedes Training wie ein echter Wettkampf. Das bringt uns ständig weiter. Und die Tipps von Carsten Jancker sind unbezahlbar – auch wenn ich kein überragender Kombinationsspieler mehr werden dürfte.“ Die Tür zur WM-Teilnahme mit den USA ist dennoch offen.
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