Zinsen für die Fans: Das neue Finanzmodell bei Rapid

Investitionsobjekt: Fans können sich am Allianz-Stadion-Bau beteiligen. Präsident Krammer (li. neben Hofmann) stellt das Modell vor
Bei der Hauptversammlung im Gasometer wird das Crowdinvestment "Rapid InvesTOR" vorgestellt.

Rapid und Finanzprodukte – die Verbindung dieser zwei Worte erinnert unweigerlich an die Rapid-Aktie. Das damalige Finanzdesaster lässt viele noch zusammenzucken, wenn die Hütteldorfer ein innovatives Modell wie das Crowdinvestment bei "Rapid InvesTOR" präsentieren.

Bei der Hauptversammlung Montagabend wurde deshalb besonders großer Wert auf Transparenz, Seriosität und – soweit das in Geldangelegenheiten möglich ist – Sicherheit gelegt. Als Kronzeuge fungiert ÖVP-Staatssekretär Harald Mahrer, der sich für das nötige Alternativfinanzierungsgesetz eingebracht hat: "Rapid InvesTOR ist ein absoluter Bringer. Mit dieser einzigartigen Crowdinvesting-Aktion wird ein Stück Rapid-Geschichte geschrieben."

Nachrangdarlehen

Konkret geht es um eine Beteiligung an der Stadionbau-Finanzierung über eine Veranlagung in Form von qualifizierten Nachrangdarlehen. Über die Plattform Conda kann in drei Tranchen bis 1. März 2016 (ab 100 Euro; insgesamt 3 Millionen) investiert werden. Jährlich werden Basiszinsen gutgeschrieben (zwischen zwei und drei Prozent) und jeden Dezember ausbezahlt. Bonuszinsen gibt es bei Erfolgen in der Europa League oder (wesentlich höher verzinst) beim Einzug in die Champions League. Zusätzlich gibt es Goodies für Investoren, wie die Einladung zur Stadioneröffnung.

Am Ende der Laufzeit (fünf bis neun Jahre) erhalten die Investoren ihr Kapital zurück – außer Rapid erleidet derweilen einen Finanzcrash, dieses Risiko bleibt.

Was hat Rapid davon? Mehr Unabhängigkeit, weil bei den Banken die Kreditsumme für das Stadion verringert werden kann. Und nach dem Motto "Lieber den Fans Zinsen zahlen als den Banken" soll die Verbindung zum Klub noch weiter gestärkt werden.

Abstimmung

Im Gasometer stand abends noch die Diskussion des aktuellen Geschäftsberichts sowie die Abstimmung über das neue Leitbild des Vereins auf dem Programm. Sportdirektor Andreas Müller und Geschäftsführer Christoph Peschek sollten den über 1000 Mitgliedern erklären, was sich durch die neue Vereinsstruktur außer den Titeln (Geschäftsführer Sport und Wirtschaft) noch ändern wird.

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