Sperre für Hartbergs Bodrusic

Gesperrt: Hartbergs Bodrusic (li.) weiß in der Affäre Ištuk mehr, als er der Bundesliga mitteilte.
Der kroatische Abwehrchef packte erst vor den Ermittlern aus – zu spät.15 Spiele Sperre, allerdings zehn davon für eine Probezeit von einem Jahr.

Vor genau einem Jahr wurde Thomas Zündel von der Bundesliga suspendiert. Der Ex-Grödiger hatte verschwiegen, dass er vom mittlerweile verurteilten Manipulateur Dominique Taboga „angestochen“ worden war. Wer etwas über mutmaßliche Wettbetrüger weiß, seine Erfahrungen aber nicht mit der Bundesliga teilt, ist mitschuldig. Jahr für Jahr wird den Kickern dieser Passus in der ÖFB-Rechtspflegeordnung nahegebracht. Für das „Unterlassen der Meldeverpflichtung“ wurde Zündel (neben anderen Vergehen) für ein Jahr gesperrt.


Bis nach Hartberg dürfte sich der Paragraf 115a trotzdem nicht herumgesprochen haben. Die Liga gab bekannt, dass Hartbergs 31-jähriger Abwehrchef Dario Bodrusic beim Senat 1 angezeigt wurde. Hintergrund ist die Affäre um Kurzzeittrainer Ivo Ištuk. Der Bosnier musste den Abstiegskandidaten nur einen Tag vor dem Saisonstart der zweiten Spielklasse verlassen und sagte im Oktober: „Zwei bosnische Manager haben mich nach Hartberg vermittelt und versucht, mich zu einem Teil der Wettmafia zu machen.“ Seither ermittelt die Staatsanwaltschaft, ob Testspiele – oder sogar noch Ligaspiele nach dem Abgang von Ištuk – manipuliert wurden. Bei der Einvernahme verriet Wandervogel Bodrusic (elf Vereine seit 2001) einiges, was zuvor auch die Liga hätte erfahren müssen.


Da die Zusammenarbeit der Ermittler mit dem neuen Liga-Vorstand Ebenbauer reibungslos funktioniert, konnte nach der Akteneinsicht umgehend das Verfahren gegen den Kroaten eröffnet und gestern das Urteil gefällt werden: Sperre von 15 Pflichtspielen, zehn davon für eine Probezeit von einem Jahr.
Übrigens: Zündel dürfte ab heute wieder dem Beruf des Profi-Fußballers nachgehen.

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