Wenn ein Hattrick kaum Freuden bereitet

Okotie denkt blau, trägt grün und trifft ins Schwarze - in Paderborn drei Mal
Der Teamstürmer über seine drei Tore gegen Paderborn und den fehlenden Heimvorteil im riesigen Stadion.

Mit drei Treffern drehte Rubin Okotie am Samstag die Partie in Paderborn von 1:3 auf 4:3 für 1860 München. Nach dem 4:4-Unentschieden kann sich der 28-Jährige aber nicht richtig über seinen Hattrick freuen.

KURIER: Haben Sie schon einmal drei Tore in einem Spiel als Profi erzielt?Rubin Okotie: Ja, das war im Mai 2009 für die Austria gegen Altach. Wir haben 4:1 gewonnen. Unser viertes Tor hat damals Mario Bazina erzielt.

In Paderborn haben Ihre drei Tore nur für ein Remis gereicht. Warum haben Sie nicht vier geschossen?

Weil ich nur drei Chancen gehabt habe.

Können Sie sich überhaupt freuen, nachdem Ihre Mannschaft in der Nachspielzeit noch den Ausgleich kassiert hat?

Nein, da überwiegt die Enttäuschung. Ich habe gehofft, dass wir es über die Zeit bringen. Auf der anderen Seite haben wir mit einem Mann weniger einen 1:3-Rückstand aufgeholt. Da können wir etwas für die Moral im Team mitnehmen.

Warum kommt 1860 nicht so richtig aus dem Tabellenkeller heraus?

Wir haben den Saisonstart komplett versaut und ewig auf unseren ersten Sieg gewartet (am 1. November in der 13. Runde, Anm.). Wir sind zwar immer noch hinten drin, aber haben jetzt den Anschluss an die vorderen Plätze geschafft. Es stehen noch drei Spiele bis zur Winterpause aus, und da müssen wir uns eine gute Ausgangslage fürs Frühjahr schaffen. In dieser Liga, die sehr ausgeglichen ist, in der das Spiel sehr laufintensiv ist, wird das aber nicht leicht.

Ist Ihnen der Klub ans Herz gewachsen?

Ja, klar. Es ist ja bisher auch eine intensive und teilweise turbulente Zeit gewesen. Ich habe jetzt den vierten Trainer, seit ich im Sommer 2014 hierhergekommen bin. Es war immer ein bisschen Unruhe, aber vielleicht legt sich das jetzt.

Ein ewiges Thema bei 1860 ist das Stadion. Kann man mit rund 20.000 Fans in der riesigen Allianz-Arena überhaupt von einem Heimvorteil sprechen?

Das ist schon ein Problem. Auch wenn es viele Zuseher sind für die zweite Liga, es sieht einfach immer leer aus und die Stimmung kommt nicht so rüber. Das ist ein bisschen blöd.

Wie geht es Ihnen körperlich? Macht sich das Knie noch ab und zu bemerkbar? Sie hatten vor ein paar Jahren ja einen Knorpelschaden ...

Nein, gar nicht. Weil ich täglich zusätzliche Einheiten mache. Nicht nur fürs Knie, sondern allgemein und verletzungsvorbeugend.

Sie sind 28, im Sommer läuft parallel zur Europameisterschaft Ihr Vertrag aus. Ein idealer Zeitpunkt für einen letzten großen Transfer?

Das werden wir sehen. Ich will in den nächsten Jahren einfach noch das Maximum aus mir herausholen. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.

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