Fünf Fragen vor der vierten Prüfung für ÖFB-Team

Marko Arnautovic trägt neuerdings Gips, kann am Samstag aber trotzdem spielen.
Österreich führt nach drei Spielen die Gruppe an und empfängt am Samstag ohne David Alaba Russland.

Beim Frage-Antwort-Spielchen in den Katakomben des Ernst-Happel-Stadions ging es am Mittwoch ganz locker zu: Den Teamspielern ist noch keinerlei Anspannung vor dem Schlager in der EM-Qualifikation gegen Russland (Samstag, 18 Uhr) anzumerken. Frisch und frei plauderten sie von der Leber weg, machten Scherze. Nur Marko Arnautovic und Marc Janko wollten sich ihre Weisheiten für die heutige Pressekonferenz aufheben.

Seit Mittwoch wird mit Teamchef Marcel Koller ernsthaft und gezielt für das Schlüsselspiel trainiert. "Mit viel Tempo und Aggressivität", wie Kapitän Christian Fuchs erklärt. Österreich führt die Tabelle in Gruppe G nach drei Runden mit zwei Punkten Vorsprung auf die Russen und Schweden an. "Wir haben uns diese Position erarbeitet und haben daher auch großes Selbstvertrauen", meint Zlatko Junuzovic.

Zudem erklärt der Bremen-Legionär auch: "Der Trainer hat die Qual der Wahl, er hat einige Optionen im zentralen Mittelfeld." Das Frage-Antwort-Spielchen drehte sich vor allem um den kleinen Abwesenden mit dem großen Kämpferherzen, um David Alaba. Der Russe Dmitri Poloz hatte gemeint, dass aufgrund der Verletzung von Alaba Österreich 60 Prozent an Stärke fehlen würden.

Stimmt das? Und wie werden die Fragen zur Aufstellung gegen Russland beantwortet?

Wer wird David Alaba ersetzen?
Hierbei geht es um eine der zwei Positionen im zentralen Mittelfeld, zumal Julian Baumgartlinger als gesetzt gilt. Der Legionär bei Mainz sagt über seinen möglichen Partner: "David kann man nicht 1:1 ersetzen, aber wir haben Qualität im Kader. Ich habe mit allen drei schon gespielt und gerne gespielt." Die drei Kandidaten sind: die Salzburger Christoph Leitgeb und Stefan Ilsanker sowie Veli Kavlak von Besiktas.

Fünf Fragen vor der vierten Prüfung für ÖFB-Team
ABD0143_20141111 - WIEN - ÖSTERREICH: Veli Kavlak während des Trainings der österreichischen Fußball-Nationalmannschaft am Dienstag, 11. November 2014, in Wien. Die österreichische Fußball-Nationalmannschaft wird am kommenden Samstag ein EM-Qualifikationsspiel gegen Russland und am Dienstag, 18. November 2014, ein Testspiel gegen Brasilien bestreiten. - FOTO: APA/ROBERT JAEGER
Wie sehen die drei Kandidaten ihre Rolle?
"Wir hauen uns im Training gegenseitig auf die Füße", sagt Christoph Leitgeb und lächelt verschmitzt. Tatsächlich gibt es einen fairen Konkurrenzkampf um den freien Platz mit Leitgeb als Favoriten. Der Dauerläufer hat das höchste Tempo und wurde von Koller auch in schlechteren Tagen forciert. Veli Kavlak wurde erst nachnominiert und sagt: "Es war enttäuschend, als ich zuletzt nicht dabei war, ich wäre aber auch nicht ganz fit gewesen. Jetzt bin ich voll da. Davids Aufgaben müssen auf jeden Fall mehrere Schultern tragen." Außenseiter Stefan Ilsanker könnte bei einem Vorsprung als Absicherung kommen: "Ich will spielen und gebe alles dafür. Aber ein neuer Alaba wird keiner von uns."

Wer wird stürmen?
Es deutet alles auf Marc Janko hin, theoretisch gibt es aber auch im Angriff drei Varianten. Neben Janko (der beim 2:1 in Moldawien traf und gegen Montenegro gesperrt war) seinen Ersatz Rubin Okotie, der gegen Montenegro das einzige Tor erzielt hat. Und: Martin Harnik, üblicherweise am Flügel, spielte zuletzt für Stuttgart Mittelstürmer. "Der Trainer kennt meine Qualitäten, er weiß, dass ich als Spitze spielen kann", meint der flinke Harnik, der dem 35-jährigen, auffallend langsamen Verteidiger Ignaschewitsch gefährlich werden könnte.

Stört Marko Arnautovic die gebrochene Hand wirklich nicht?
Christian Fuchs verteidigt links hinter dem Stoke-Legionär und berichtet: "Er ist voll bei der Sache und meidet keinen Zweikampf. Ich sehe kein Problem." Der Kapitän lobt seinen Vordermann: "Im Zusammenspiel ist es ganz wichtig, zu wissen, dass da einer ist, der den Ball behaupten kann. Marko ist in England enorm gereift."

Warum wurde die Tormannfrage nicht gestellt?
Für Koller ist Robert Almer die Nr. 1, obwohl der in Hannover nur auf der Ersatzbank sitzt. Normalerweise wird die Position des 30-Jährigen vor Länderspielen infrage gestellt. Diesmal nicht. "Ganz ungewohnt", sagt Almer und lächelt. "Ein, zwei gehaltene Bälle genügen offensichtlich." Almer hatte das 1:0 gegen Montenegro mit zwei tollen Paraden gerettet.

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