Ustascha-Gruß: Simunic sorgt für Eklat

"Wir wollen den Sieg", forderten die kroatischen Fans. Josip Simunic fand im Siegestaumel nach dem Spiel zweifelhafte Worte.
Kroatiens Teamverteidiger Josip Simunic brüllte nach dem Sieg über Island den Ustascha-Gruß ins Stadionmikro.

Abwehrrecke Josip Simunic ist nicht erst seit seinem Foul im Quali-Duell gegen Serbien als wenig zimperlich bekannt. Am Dienstag sorgte der mittlerweile 35-jährige Verteidiger von Dinamo Zagreb für einen Eklat abseits des Grünen Rasens. Nach dem 2:0-Erfolg über Island und der damit verbundenen Qualifikation Kroatiens für die Weltmeisterschaft in die Brasilien schnappte sich Simunic das Mikrofon des Stadionsprechers und brüllte in Richtung Fans: "Za Dom - Spremni!".

Übersetzt heißt die Parole "Für die Heimat - bereit!" und wurde von der Ustascha-Bewegung als Grußformel genutzt. Dem 1929 von Ante Pavelic gegründeten Geheimbund wird vor allem für seine Rolle während des zweiten Weltkriegs eine Nähe zum Faschismus nachgesagt.

Umstritten

"Das wollte ich mein ganzes Leben schon einmal machen. Ich habe keine Angst vor einer Strafe, ich habe nichts Schlimmes gemacht. Ich bin ein Fan von Kroatien, meiner Heimat. Und alle, die sich aufregen, sollten lieber die Geschichte studieren", war sich Simunic nach seiner Aktion keines Fehlverhaltens bewusst.

"Unser Team hat lange auf diese Feier gewartet und dann verdirbt Joe alles", ging etwa die Tageszeitung 24sata hart mit dem Abwehrchef ins Gericht und bezeichnete die Aktion als "beschämend".

Kroatiens Präsident Ivo Josipovic nannte Simunics Geste "völlig unangebracht". Das Staatsoberhaupt forderte den kroatischen Fußball-Verband auf zu handeln, "wenn er glaubwürdig bleiben will". Die kroatische Justiz handelte bereits und verdonnerte Simunic zur aktuellen Höchststrafe von 3.200 Euro.

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