Millionenregen für Salzburg

Rekordtransfer: Um kolportierte 15 Millionen Euro wechselte Sadio Mané von Salzburg zum FC Southampton in die Premier League.
Der suspendierte Sadio Mané wechselt zum FC Southampton. Salzburg kassiert dafür kolportierte 15 Millionen Euro.

Er hat sein Ziel also erreicht: Sadio Mané verlässt nach genau zwei Jahren und einem Tag Salzburg und wechselt zum englischen Premier-League-Klub Southampton. Dort erhält einen Vier-Jahresvertrag. Künftig muss sich also der Niederländer Ronald Koeman, der seit einigen Wochen die Südengländer betreut, mit Manés Launen umgehen.

Der 22-Jährige ist mit einer in englischen Medien übereinstimmend kolportierten Ablösesumme von 15 Millionen Euro der teuerste Verkauf eines österreichischen Klubs aller Zeiten. Bisher war das Marc Janko, für ihn kassierten die Salzburger vor vier Jahren sieben Millionen Euro von Twente Enschede.

Der Rekordtransfer hat aber einen schalen Beigeschmack. Zwei Tage vor dem Champions-League-Play-off-Rückspiel in Malmö war Mané untergetaucht, weil er trotz eines bis 2016 laufenden Vertrages nicht mehr für Salzburg spielen wollte.

Red Bull hatte in den letzten Wochen mit Dortmund verhandelt, die Deutschen wollten den Flügelspieler aber erst in einem Jahr verpflichten, so lange wollte Mané aber nicht warten.

Ohne ihn verpasste Salzburg die Champions League, verloren in Malmö vergangenen Mittwoch mit 0:3. Nun gab es aber wenigstens ein Trostpflaster für die entgangenen Einnahmen in Europas Eliteliga. Mit Mané, der vier Millionen gekostet hatte, erwirtschaftete Red Bull elf Millionen Transferüberschuss.

Zitterpartie bis nach Mitternacht

Am gestrigen Montag, dem letzten Transfertag in Österreich und England, wurde der Wechsel des Senegalesen zur Zitterpartie. Bis lange nach Mitternacht wurde verhandelt. Erst um 0:45 Uhr kam die Bestätigung beider Vereine, die über die Ablösesumme - wie bei Red Bull üblich - Verschwiegenheit vereinbarten. Eigentlich war die offizielle Transferzeit in England schon zu Ende, doch dort haben die Vereine die Möglichkeit, um eine Fristverlängerung um eine Stunde anzusuchen. Das passierte in dieser Causa.

Aus dem großen Fundus der Red-Bull-Spieler hat sich auch Ried bedient: Der 22-jährige und 1,86 Meter große Stürmer Denis Thomalla kommt leihweise bis Saisonende vom deutschen Zweitligisten RB Leipzig.

Ried-Manager Stefan Reiter verhandelte parallel mit Issiaka Ouédraogo (Admira), „weil wir nicht wussten, ob wir Thomalla bekommen“. Mit dem Geld für Ouédraogo hätten die Südstädter wiederum Rapids Reservist Lukas Grozurek verpflichten wollen. Von den Hütteldorfer Talenten hat nach Philipp Lienhart (leihweise zu Real Madrid) ein zweiter Innenverteidiger einen internationalen Transfer gewagt: David Domej, der den hohen Erwartungen zuletzt nicht mehr gerecht wurde, wurde an Hajduk Split verkauft.

Austria hat gleich drei Talente abgegeben: Peter Michorl wurde bis Saisonende an den LASK verliehen, nachdem er zuvor seinen Vertrag bis 2016 verlängert hatte. Peter Gluhakovic wechselt leihweise nach St. Pölten, Sebastian Wimmer als Kooperationsspieler nach Horn.

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