Boyd wechselt nach Leipzig

Boyd wechselt nach Leipzig
Zwischen Hütteldorf und Deutschland denkt der Stürmer aber an sein US-Team.

Nach dem Wechsel von Rapid zu Red Bull fiebert Boyd bei der WM mit seinem US-Team. „Wir haben einen Zusammenhalt wie eine echte Familie“, sagt Terrence Boyd und meint damit weder Rapid noch seinen neuen Klub RB Leipzig. Der 23-Jährige spricht über das Team der USA. An seinem letzten Arbeitstag für die Hütteldorfer, bevor das Rapid-Präsidium per Rund-Mail-Beschluss den so sehr gewünschten Transfer in die zweite deutsche Bundesliga absegnete, hatte sich Boyd Zeit genommen, um für den KURIER das Team der USA vor dem Achtelfinale gegen Gruppensieger Belgien (22 Uhr) zu analysieren.

„Wir“ sagt der Stürmer, obwohl er es knapp nicht zur Endrunde geschafft hat. Mit seinen Toren für Rapid qualifizierte er sich für den 30-Mann Kader, musste aber beim letzten Cut auf 23 Mann wieder abreisen. Beim 2:4 gegen Belgien im Mai 2013 war er noch dabei.

Das Wir-Gefühl ist geblieben. „Wir sind auf einer Euphorie-Welle. Belgien hat im Positionen-Vergleich sicher bessere Einzelspieler. Aber mit einem Fight wie bisher in Brasilien ist alles möglich.“

Trainer mit Draht

Was steckt hinter diesem Aufschwung einer Mannschaft, die im Test gegen Österreich nicht hatte überzeugen können? „Teamchef Jürgen Klinsmann ist ein echter Pusher. Er weiß, wie er aus jedem einzelnen noch mehr herausholen kann.“ Auch Co-Trainer Andreas Herzog bekleide eine entscheidende Position: „Andi ist der lauteste Coach im Training. Während Klinsmann beobachtet, spricht er ganz genau Details an, erklärt Übungen und kann mit perfektem Englisch auch alle für sich einnehmen.“

Die wichtigsten Spieler der USA sind für Boyd Tormann Tim Howard, Mittelfeldspieler Michael Bradley und Stürmer Clint Dempsey. „Howard gehört für mich zu den Top 5 der Welt. Bradley ist der Stratege, der immer unterwegs ist. Dempsey kratzt an der Weltklasse – von ihm konnte ich einiges lernen.“

Das Abschneiden der CONCACAF-Vertreter rückt auch das europäische Bild über den Fußball in Mittel- und Nordamerika zurecht. „Dass wir diese Gruppe gewonnen haben, war echt stark. Mexiko und Costa Rica zeigten beeindruckend, wie hoch das Niveau schon in der Qualifikation war.“
Den USA kam dabei die Rolle des Bösewichts zuteil. „Bei allen unseren Auswärtsspielen fühlte ich den Hass der armen Menschen. Wenn das US-Team kommt, wird immer besonders viel Security für die Spieler benötigt.“

In den Staaten wurde auch Klinsmann angefeindet. „Seine Aussage, dass wir nicht Weltmeister werden, war realistisch, aber für die US-Bürger nicht verständlich. Dort musst du davon ausgehen, alles zu schaffen.“

So wie Boyd davon ausgeht, mit Leipzig in die Bundesliga aufzusteigen: „Ich behalte Rapid im Herzen. Aber es war an der Zeit für den nächsten Schritt.“

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