Teamchef Koller verzichtet auf Hosiner

Marcel Kollers Team liegt in der Weltrangliste unverändert auf Rang 25.
Der Teamchef hat im Sturm derzeit die Qual der Wahl. Für Hosiner bleibt der Platz in der Warteschleife.

Fragen, ausgesprochen oder zunächst in den Gesichtern abzulesen, begleiten wohl jede personelle Entscheidung. Österreichs Fußball-Teamchef hat seinen Kader für das letzte Länderspiel - ein freundschaftliches am nächsten Mittwoch gegen die Elfenbeinküste in Linz - aufgelistet. Und auch hier tut sich so manch kleine Überraschung auf. Die größte davon: Philipp Hosiner, zuletzt im Dress der Wiener Austria durch vermehrte Treffsicherheit aufgefallen, fehlt im 23-köpfigen Aufgebot von Marcel Koller.

"Wir wollten im Kader nichts alles über den Haufen hauen. Er muss sich weiter bestätigen", begründet der Schweizer die Entscheidung, einen Stürmer, der in der österreichischen Bundesliga in seinen letzten zwei Spielen ein halbes Dutzend Tore beigesteuert hat, auf die Warteliste ("Auf Abruf") zu setzen. Koller bestätigt, nach einem Jahr Amtszeit im Grunde sein Stammpersonal gefunden zu haben. Die eine oder andere Veränderung sei allerdings immer möglich.

Zentrale Stelle

Gegenüber den beiden WM-Qualifikationsspielen gegen Kasachstan wurde demnach kaum etwas verändert. Im Tor löste Rapids Torhüter Königshofer den bei Sturm Graz auf die Ersatzbank gerutschten Gratzei ab. Logisch ist auch die Nominierung von David Alaba, der sich nach seiner Verletzungspause auch bei Bayern München wieder in den Vordergrund drängen konnte. Im Klub zuletzt wie gewohnt auf der linken Position in der Abwehr, bleibt er im Nationalteam allerdings im zentralen Mittelfeld. "Für uns ist und bleibt er dort wichtiger. Gegen die Kasachen hat er viel nach vorne beigetragen, auch sein erstes Länderspieltor gemacht. Genau das will ich sehen."

Nach 15 Jahren gastiert das A-Nationalteam wieder einmal in Linz. Das Stadion ist bereits ausverkauft. "Weil die Fans Freude am Team haben", meint Koller. Die soll durch überflüssige Experimente nicht getrübt werden.

Kader

Tor (3): Robert Almer (Fortuna Düsseldorf/GER, 6 Länderspiele/5 Gegentore), Lukas Königshofer (Rapid Wien, 0), Heinz Lindner (Austria Wien, 1/-2)

Abwehr (8): Aleksandar Dragovic (FC Basel/SUI, 17 Länderspiele/0 Tore), Christian Fuchs (Schalke 04/GER, 51/1), György Garics (Bologna/ITA, 29/1), Florian Klein (Red Bull Salzburg, 12/0), Emanuel Pogatetz (VfL Wolfsburg/GER, 51/2), Sebastian Prödl (Werder Bremen/GER, 37/3), Franz Schiemer (Red Bull Salzburg, 23/4), Markus Suttner (Austria Wien, 4/0)

Mittelfeld (8): David Alaba (Bayern München/GER, 20/1), Julian Baumgartlinger (Mainz 05/GER, 24/0), Guido Burgstaller (Rapid Wien, 5/0), Andreas Ivanschitz (Mainz 05/GER, 58/10), Jakob Jantscher (Dynamo Moskau/RUS, 13/1), Zlatko Junuzovic (Werder Bremen/GER, 23/3), Veli Kavlak (Besiktas Istanbul/TUR, 21/1), Christoph Leitgeb (Red Bull Salzburg, 29/0)

Angriff (4): Marko Arnautovic (Werder Bremen/GER, 22/7), Martin Harnik (VfB Stuttgart/GER, 33/8), Marc Janko (Trabzonspor/TUR, 30/13), Andreas Weimann (Aston Villa/ENG, 1/0)

Auf Abruf: Thomas Gebauer (SV Ried, 0) - Martin Hinteregger (Red Bull Salzburg, 0), Manuel Ortlechner (Austria Wien, 8/0), Andreas Ulmer (Red Bull Salzburg, 2/0) - Alexander Gorgon (Austria Wien, 0), Thomas Hinum (SV Ried, 0), Stefan Kulovits (Rapid Wien, 5/0), Yasin Pehlivan (Gaziantepspor/TUR, 17/0) - Patrick Bürger (SV Mattersburg, 2/0), Philipp Hosiner (Austria Wien, 1/0), Rubin Okotie (Sturm Graz, 5/0), Marcel Sabitzer (Admira Wacker, 1/0)

Seit vergangenem Freitag ist das Testspiel der österreichischen Nationalmannschaft am 14. November in Linz gegen die Elfenbeinküste ausverkauft. Zum Unmut von ÖFB-Präsident Leo Windtner können beim letzten Ländermatch des Jahres aber nur 13.800 Zuschauer in der um kolportierte 32 Millionen Euro erneuerten Arena Platz nehmen. "Wir haben immer 15.500 als Mindestkapazität deponiert und waren überrascht, dass es nur 13.800 geworden sind", erklärte der Oberösterreicher.

Daher könnte der erste Auftritt der ÖFB-Auswahl in Linz seit 15 Jahren für längere Zeit der letzte sein. "Es ist schade, dass nicht mehr Zuschauer ins Stadion können. Damit ist für Linz keine Länderspiel-Garantie abzugeben", meinte Windtner. Dennoch blickt der 62-Jährige schon erwartungsfroh der Partie in seinem Heimat-Bundesland entgegen. "Wir freuen uns alle auf einen tollen Länderspielabend in Linz."

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