SWE - AUT: Das Fernweh hat sich verabschiedet

Alaba & Janko: Das Duo hat sechs der zwölf Tore erzielt.
Das Ende der Auswärtsschwäche kann auch das EM-Los verbessern.

Für Österreich geht es in Solna nicht nur um die finale Punktlandung für die EM. Es geht auch um eine gute Ausgangsposition bei der Auslosung der sechs Endrunden-Gruppen. Der kompliziert zu errechnende UEFA-Koeffizient berücksichtigt dabei die Leistungen der letzten drei Qualifikationen und zwei Endrunden. Österreich findet sich dort momentan auf Rang 13, was Lostopf drei bedeuten würde. Es wird aber auch bei drei Siegen schwierig, sich auf 12 (= Lostopf 2) zu verbessern. Wahrscheinlicher ist, das Österreich vom durchaus möglichen K.o. der Niederlande in der Qualifikation profitieren wird.

Dass die Österreicher drei Runden vor Schluss in einer komfortablen Position sind, verdanken sie auch ihrem Auftreten fern der Heimat. Heute treten die Österreicher in der Gemeinde Solna an der Stadtgrenze von Stockholm gegen jene Schweden an, die der Koller-Elf den einzigen Punkteverlust in dieser Qualifikation zugefügt haben beim 1:1 in Wien. Jene Schweden, die Österreich am 11. Oktober 2013 die letzte Auswärtsniederlage zugefügt haben.

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Im Hintergrund wird schon die EM geplant

1:0 in Russland, 2:1 in Moldawien, 5:0 in Liechtenstein: Österreichs Team hat in der laufenden EM-Qualifikation die Schwäche in der Ferne mittlerweile abgeschüttelt. Teamchef Marcel Koller kann aufgrund der Entwicklung leicht lachen und gibt den Medien die Schuld dafür. "Ich habe Ihre ständige Nachfrage nach der Auswärtsschwäche an die Spieler weitergegeben. Die haben das jetzt umgesetzt." Dann wird er wieder ernst und sagt: "Wir sind jetzt schon vier Jahre zusammen und haben die Zeit bekommen, das zu analysieren und zu ändern." Dass das Fernweh gelindert wurde, hat auch mit den Hausaufgaben in Wien zu tun. Koller: "Wenn das Selbstvertrauen wächst, kommt die Aggressivität im Spiel dazu. Dann tritt man auch anders auf. So, als würde man ein Heimspiel bestreiten."

Die Fortschritte

Mit den Erfolgen kam der Glaube daran. Die in der Vergangenheit gewonnene Erfahrung macht heute den Unterschied aus. Julian Baumgartlinger vergleicht: "Wir alle haben mehr erlebt, viele spielen im Europacup. Irgendwann spielst du erstmals vor 80.000 Zuschauern. Und irgendwann verliert das seinen Schrecken, weil du die Situation kennst. Im Gegenteil, du freust dich darauf." Der Schritt war groß von der letzten Qualifikation zur jetzigen. "Gegen Irland auswärts waren wir beispielsweise naiv. Es war jetzt auch gegen Liechtenstein und Moldawien nicht einfach. Der Unterschied ist, dass wir jetzt effizienter sind. Das ist der Schlüssel zu unserem Spiel", sagt Baumgartlinger.

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