Streit um Borussia-Grabstein

Streit um Borussia-Grabstein
Nach monatelangem Ringen einigten sich die Eltern des Verstorbenen mit der Kirche.

Ein sterbender Bub wünschte sich einen ganz bestimmten Grabstein, den die Kirche aber nicht erlaubt. Jetzt setzen sich Fußballfans für seinen letzten Willen ein.

Borussia-Trainer Jürgen Klopp verkleidete sich im Dezember des Vorjahres als Weihnachtsmann und besuchte die Dortmunder Kinderklinik. Dort lag auch der neunjährige Jens Pascal und durfte endlich seine Idole persönlich kennen lernen: Verteidiger Marcel Schmelzer, Torwart Roman Weidenfelder und Kapitän Sebastian Kehl.

Im April starb der Bub an einem Gehirntumor. Er hatte seiner 35-jährigen Mutter Nicole Schmidt ein Versprechen abgenommen: "Wenn ich gestorben bin, dann möchte ich einen Grabstein mit dem Klub-Logo haben."

Doch der Kirchenvorstand von Mariä Heimsuchung in Dortmund Bodelschwingh lehnte den Grabstein ab, weil man findet, "dass der Entwurf dem Ort eines katholischen Friedhofs nicht angemessen sei." Als das bekannt wurde, schlossen sich innerhalb kürzester Zeit 50.000 Menschen einer Unterstützergruppe an. Darunter nicht nur Borussia-Fans, sondern auch die Erzrivalen von Schalke. Der Wunsch der Familie sei wichtiger als die sportliche Rivalität.

Dabei ist das Objekt des Streits ein schmaler Grabstein, darauf das BVB-Logo nebst dem Spruch "Echte Liebe". Ein Slogan, den Borussia Dortmund selbst verwendet. Obendrauf soll noch ein Fußball liegen. Die Kirche bleibt allerdings bei ihrem Nein und beruft sich auf die Friedhofsordnung. "Inschriften und Darstellungen, welche der christlichen Religion nicht entsprechen" sind auf Grabmälern verboten.

Einigung

Am Dienstagabend einigten sich die Angehörigen des Neunjährigen mit der Kirche.  Nach monatelangem Ringen kam jetzt ein Kompromiss zustande: Jetzt werde der Ball mit BVB-Symbolen auf dem Boden montiert. Die Stelle bekomme ein christliches Symbol, sagte Kirchensprecher Michael Bodin.

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