Zwei Derbys ohne Gästesektor

Massiver Polizeieinsatz beim Wiener Derby am 9. November im Ernst Happel Stadion
Bei den nächsten beiden Wiener Derbys müssen die jeweiligen Auswärtssektoren geschlossen bleiben.

Nach den Ausschreitungen beim Wiener Derby vom 9. November wurde bei den Klubs und auch in den Fan-Szenen heftig diskutiert, wie es weitergehen kann. Etliche Stammgäste kündigten an, mit ihren Kindern keine Derbys mehr zu besuchen. Fans beider Seiten fürchteten künftige Racheaktionen.

Der KURIER fragte deshalb bei den Verantwortlichen nach, ob eine Derby-Abkühlphase ohne Gästefans eine Lösung sein könnte. „Wir werden ernsthaft darüber nachdenken“, hieß es sowohl von Rapid, als auch von der Austria. Montagabend hat die Bundesliga mit einem unerwarteten Urteil den Funktionären die Denkarbeit abgenommen. Bei den beiden in dieser Saison noch ausständigen Derbys (Runde 24 und 33) werden die jeweiligen Gästesektoren gesperrt bleiben. Eine Sanktion, die eine weitere Eskalation verhindern kann, die Klubs und Sicherheitskräfte aber auch vor organisatorische Herausforderungen stellt.

Zudem wurde die Austria mit einer Geldstrafe von 35.000 Euro belegt, Rapid mit 25.000 Euro. Die höhere Strafe für die Derby-Sieger hängt mit den aus dem Austria-Fanblock in den „neutralen“ Sektor geschossenen Leuchtraketen zusammen.

Die härteste Strafe kann sowohl für die Grünen als auch für die Violetten noch bis Saisonende ausgesprochen werden: Sollte es noch ein Pyrotechnik-Vergehen in den Fanblöcken geben, folgt eine Partie ohne Heimfans (also fast ein Geisterspiel) mit immensem finanziellen Schaden. Bundesliga-Vorstand Ebenbauer fordert „Präventionsarbeit zwischen allen Beteiligten“. Beide Klubs sehen „harte Strafen“ und überlegen Einsprüche.

Kommentare