Startschuss zum Europacup-Marathon

Anrollen der Stars: Borussia Dortmund ist am Donnerstag in Klagenfurt zu Gast
Für Salzburg, Rapid, Altach, Sturm und Wolfsberg geht es um Aufstieg, Geld und Renommee.

Es ist einmalig. In nur zwei Tagen finden fünf Europacup-Spiele in Österreich statt. Den Anfang machen Salzburg und Rapid in der 3. Runde der Champions-League-Qualifikation. Der Meister empfängt Malmö (19 Uhr), die Wiener Ajax Amsterdam (21.05 Uhr). Am Donnerstag geht es in der 3. Runde der Europa-League-Quali weiter: Vor dem Hit WolfsbergDortmund (21.05 Uhr) spielen parallel Sturm Graz gegen Rubin Kazan und Altach gegen Guimaraes (19 Uhr).

Der KURIER hat Antworten auf die wichtigsten Fragen vor dem rot-weiß-roten Europacup-Marathon ...

Gibt es noch Karten für das Gastspiel von Ajax?

Nur noch Restkarten. Rapid will einen Sicherheitsabstand rund um die 1000 Ajax-Fans. Deswegen werden "nur" 44.500 Karten aufgelegt. Am Dienstag waren schon über 40.000 verkauft.

Gibt es noch Karten für das Gastspiel von Dortmund?

Nein. Das Spiel in Klagenfurt ist ausverkauft. Auf dem Schwarzmarkt werden Tickets (Kaufpreis 31,20 Euro) um 120 Euro angeboten. 6000 der 30.000 Zuschauer kommen aus Deutschland.

Mit welcher Elf gastiert Dortmund in Klagenfurt?

Thomas Tuchel wird in seinem ersten Pflichtspiel als BVB-Coach die derzeit stärkste Elf aufbieten. Im 30-Mann-Europa-League-Kader fehlen nur Weltmeister Kevin Großkreutz und der Deutsch-Österreicher Moritz Leitner. Nuri Sahin wurde genannt, ist aber noch verletzt. Sonst sind alle Stars einsatzbereit.

Welche Stars kommen sonst nach Österreich?

Der prominenteste Ajax-Spieler ist Tormann Jasper Cillessen. Der WM-Dritte 2014 ist aber fraglich und spricht von Wadenschmerzen – angeblich will er zu Manchester United. Bei Malmö hat Ex-Bremen-Stürmer Markus Rosenberg schon vor einem Jahr gegen Salzburg bewiesen, dass er Klasse hat. Bei Rubin Kazan ist Ex-Hoffenheim-Regisseur Carlos Eduardo der bekannteste Spieler. Guimareas-Stürmer Lica hat mit dem FC Porto gegen Austria in der Champions League gespielt.

Wie viel gibt es in der 3. Runde zu verdienen?

Diese wird noch nicht von der UEFA zentral vermarktet, die Klubs können also neben dem Ticketing auch Einnahmen aus dem Werbebandenverkauf und den TV-Rechten lukrieren. Bei Wolfsberg rechnet man etwa mit einem Umsatz von einer Million Euro.

Was bringt ein Aufstieg an UEFA-Prämien?

Der Einzug ins Champions-League-Play-off wird mit drei Millionen Euro belohnt. Sollte die Gruppenphase erreicht werden, kommen noch einmal elf Millionen Euro dazu. In der Europa League gibt es deutlich weniger. Ein Aufstieg ins Play-off bringt 230.000 Euro, der Einzug in die Gruppenphase danach zusätzlich 2,17 Millionen Euro.

Warum spielt Altach in Innsbruck und der Wolfsberger AC in Klagenfurt?

Weil die Lavanttalarena und das im Umbau befindliche Stadion Schnabelholz nicht den Anforderungen der UEFA entsprechen. Der Plan der Vorarlberger, ins nahe Vaduz oder nach St. Gallen auszuweichen, musste fallen gelassen werden, weil Europacup-Heimspiele eines österreichischen Vereins in Österreich stattfinden müssen.

Was kostet Altach die Partie im Tivolistadion?

Neben dem nicht vorhandenen Heimvorteil ist die Übersiedlung kostspielig. 70.000 Euro muss der Klub für Miete und Nebenkosten an den Stadionbetreiber bezahlen. Neben den Ticketerlösen (mit 4000 Fans wird gerechnet) bleiben den Altachern nur die Einnahmen aus dem VIP-Klub.

Kann der Europacup für die teilnehmenden Vereine ein Verlustgeschäft sein?

Nicht mehr. Denn durch den UEFA-Solidaritätstopf erhalten auch die Vereine, die ausscheiden, ein ordentliches Schmerzensgeld. In der 3. Runde der Champions-League-Quali erhält der Verlierer 400.000 Euro, in der 3. Runde der Europa-League-Quali 220.000 Euro.

Wer würde eine zweite Chance bekommen?

Für Altach, Sturm und Wolfsberg wäre die Europacup-Saison zu Ende, sollte in der 3. Qualifikationsrunde das Aus kommen. Bei Salzburg und Rapid ist das anders. Bei einem Ausscheiden in der Champions-League-Qualifikation geht es im Europa-League-Play-off weiter.

Kommentare