Nach Serienende: Salzburg startet bei null

Ausfall: Kampl muss nach einer Zahn-OP gegen Rapid passen.
Rapid ist seit acht Spielen ungeschlagen, der Favorit hat Personalsorgen.

Der Deutsche Roger Schmidt hat sich schnell eine typisch österreichische Eigenschaft angeeignet: den doch recht eigentümlichen Umgang mit der Vergangenheitsbewältigung. „Dieses Spiel war für mich zwei Minuten nach dem Abpfiff abgehakt“, meinte der Salzburger Trainer zur 1:3-Niederlage bei der Admira vor der Länderspielpause – der ersten nach 33 ungeschlagenen Liga-Spielen.

Zoran Barisic, der Trainer des heutigen Gegners Rapid (Hanappi-Stadion/16.30 Uhr, ORFeins, Sky live) hat sich länger mit diesem Spiel beschäftigt. Denn just das Schlusslicht zeigte den anderen Klubs vor, wie man den Spielfluss des Tabellenführers hemmen kann: mit der Vermeidung von Ballverlusten in der eigenen Hälfte.

Denn die Salzburger erzielen nämlich den Großteil ihrer Tore eben nach Ballgewinnen in der gegnerischen Hälfte. Gelingen diese – wie in der Südstadt – nur vereinzelt, tun sich die Bullen mit dem Toreschießen schwer. Denn einen Plan B gibt es offenbar nicht wirklich. Barisic sieht Salzburg dennoch „in einer eigenen Liga“.

Das ewige Attackieren des Gegners ist extrem kräfteraubend. Erste Verschleißerscheinungen machen sich nach 26 Pflichtspielen, in denen Schmidt kaum rotierte, bereits in immer mehr lädierten Spielern bemerkbar. Bei Rapid müssen Soriano, Hierländer, Rodnei und Vorsah weiter vorgegeben werden. Kampl (Zahn-OP) gab gestern w.o., Mane ist fraglich.

Schmidt glaubt den Grund für die Misere zu kennen: „Der Fußball ist wesentlich dynamischer und intensiver geworden. Es gibt in einem Spiel kaum noch Erholungsphasen. Es gibt mehr Sprints, mehr Zweikämpfe. Da steigt die Wahrscheinlichkeit von Verletzungen, überhaupt, wenn man zwei Mal pro Woche spielt.“

Rapid ohne Angst

Auch Barisic war über die Länderspielpause froh – weniger darüber, dass Boskovic vom Team angeschlagen zurückkam. Außerdem fehlen Sabitzer, Alar (rekonvaleszent) sowie Pichler gesperrt. Für Goalgetter Boyd kein Problem: „Wir sind eine wilde Bande ohne Angst.“

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