Auf Salzburg wartet der letzte Angstgegner

Enges Duell: Der Rapidler Mario Sonnleitner stoppt den Salzburger Überflieger Sadio Mane.
Vier Gründe, warum sich die Salzburger immer gegen Rapid schwertun.

5:1 in Wiener Neustadt, 6:0 gegen Grödig, 4:1 in Graz, 3:0 in Amsterdam, 6:1 gegen die Admira und 3:1 gegen Ajax – die Pflichtspiel-Ergebnisse von Salzburg im Jahr 2014 sind so eindeutig, dass auch am Sonntag im Schlager gegen Rapid (16.30 Uhr/ORFeins, Sky live) eine klare Angelegenheit zu erwarten ist.

Doch in Hütteldorf war bei der Abfahrt mit dem neuen Mannschaftsbus Richtung Red-Bull-Arena (ohne den verletzten Guido Burgstaller) große Zuversicht zu spüren. Und das liegt nicht nur an der letzten Niederlage des Fast-Meisters: 2:1 haben die Rapidler am 24. November 2013 im Hanappi-Stadion beim Debüt von Präsident Michael Krammer gewonnen. Seither gab es aber in zwölf Pflichtspielen ebenso viele Salzburg-Siege – mit dem Torverhältnis von 42:5.

Ganz anders sieht allerdings die Bilanz gegen die Grün-Weißen aus: Seit 2010 gewann Salzburg vier Spiele, Rapid hingegen fünf (bei fünf Unentschieden). Seit dem Einstieg von Red Bull 2005 gab es gegen die Hütteldorfer die meisten Niederlagen, nämlich neun. Und von den letzten drei Heimspielen gegen Rapid wurde keines gewonnen. Woran liegt es, dass ausgerechnet Rapid (in der Tabelle 23 Punkte hinter dem Leader) zum Angstgegner der Salzburger wurde?

Motivation
"Rapid ist gegen uns immer besonders motiviert", stellte Trainer Roger Schmidt schon fest. Christopher Dibon brennt auf den Einsatz gegen seinen Besitzer: "Ich habe in meinem Jahr bei Salzburg gemerkt, dass es gegen Rapid immer besonders umkämpft und eng war. Das wird wieder so sein."

Ausdauer
Um der Pressing-Lawine der Salzburger zu entkommen, braucht es besonders viel Kraft. Rapid holt die meisten Punkte in der Rapid-Viertelstunde und kann ein Duell (wie beim 2:1 im Herbst) noch entscheiden, wenn die Konkurrenz meistens schon klar hinten liegt.

Taktik
Die Rapidler spielen stärker, wenn sie nicht selbst das Spiel machen müssen. Die Pressing-resistenen Techniker Steffen Hofmann und Branko Boskovic sollen die Konter über die vielen flinken Spieler einleiten. "Das Trainerteam hat einen präzisen Plan und genau auf dieses Spiel hingearbeitet", beobachtete Sportdirektor Andreas Müller. "Die Spieler müssen ihn nur noch konzentriert umsetzen."

Physis
"Rapid hat sehr viele robuste Spieler, aber auch immer ein bisschen das Schlachtenglück", sagt Schmidt. Mit dem körperbetonten Spiel der Rapidler haben seine Spieler durchaus ihre Probleme. Besonders ein Hütteldorfer ärgert die Salzburger gerne: Terrence Boyd. "Die Luftduelle mit ihm haben noch sehr viele von uns in Erinnerung", sagt Salzburg-Mittelfeldspieler Stefan Ilsanker, der auch meint: "Ich erwarte mir wie gegen Ajax eine Schlacht."

Kommentare