Schweres Rapid-Los: "Der Aufstieg ist unser Ziel"

Die Rapidler jubelten am Donnerstag trotz Niederlage
Es warten mit Bilbao und Sassuolo zwei starke Gegner und mit Genk ein alter Bekannter.

Die ganz großen Namen wie Manchester United oder Inter Mailand sind es nicht geworden. Auch nicht das von Sportdirektor Andreas Müller und Trainer Mike Büskens herbeigesehnte "zweite Wohnzimmer auf Schalke".

Dafür wurden Duelle mit großen Fußball-Nationen ausgelost. Rapid trifft in der Europa League auf Vertreter aus Spanien, Italien und Belgien. Auf Nationalteam-Ebene würde das nach Platz vier riechen. Das könnte auch dem letztjährigen Gruppensieger aus Hütteldorf blühen, denn mit Sassuolo wartet der wohl undankbarste Gegner aus Topf 4.

Der Klub aus der italienischen Kleinstadt nahe Bologna ist nur echten Fußball-Freunden näher bekannt, überraschte in der Serie A aber mit Platz sechs vor AC Milan und Lazio Rom. Im Sommer wurde aus Mailand der Ex-Teamstürmer Matri verpflichtet. Die erstmalige Europacup-Teilnahme wird ernst genommen, wie die klaren Erfolge gegen Luzern und Roter Stern Belgrad zeigen.

Dreikampf um Platz 2

Müller bleibt dennoch optimistisch: "Ich erwarte einen Dreikampf um Platz zwei hinter Bilbao. Der Aufstieg ist unser Ziel." Die Basken starten als Fünfter der Primera División als klarer Favorit. In der vergangenen Saison wurde Rapid-Bezwinger Valencia ausgeschaltet, im Viertelfinale kam gegen Europa-League-Dominator Sevilla das Aus erst im Elfmeterschießen. "Bilbao ist eine Top-Adresse. Dort wird Fußball auf allerhöchstem Niveau gelebt", sagt Büskens. Der Deutsche ist Spanien-Fan, ebenso wie Christopher Dibon: "Das ist für mich der geilste Kick."

Zum Wiedersehen kommt es mit Genk, gleich zum Auftakt am 15. September in Wien. 2013 gab es mit einer äußerst jungen Mannschaft in der ersten Barisic-Saison zwei Unentschieden – 2:2 und 1:1. Mittlerweile haben die Belgier ihre Mannschaft verjüngt, während die Rapidler an Erfahrung gewonnen haben. "Wir sind auf Augenhöhe", schätzt Dibon.

Die an sich fiktiven Transferwerte eignen sich im Vergleichsfall durchaus als Maßstab. Der Kader von Bilbao ist laut transfermarkt.at 148 Millionen Euro wert, jener von Sassuolo 90 Millionen. Auf Platz drei folgt Genk mit 41 Millionen. Rapid wird auf lediglich 25 Millionen taxiert. Ist da der Aufstieg überhaupt realistisch? Büskens reagiert forsch: "Natürlich wartet mit Sassuolo aus Topf 4 ein taktisch perfekter Gegner. Aber der Wille ist da, auch wenn es schwer wird. Wer keinen Erfolg will, soll den Arsch lieber gleich im Bett liegen lassen."

Bonus und Trost

Bereits ausgezahlt hat sich das Crowd Investment für diese Saison: Aufgrund des Aufstiegs erhalten jene Investoren, die insgesamt drei Millionen veranlagt haben, 1,5 Prozent Bonuszinsen.

Die üppigen Prämien für die Spieler sollten Philipp Schobesberger zumindest ein Trost sein. Die Knorpelverletzung ist schlimmer als befürchtet. Der Flügelflitzer wird mehrere Monate fehlen.

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