Salzburg und die Qualitätsfrage

Munas Dabbur (l.) ist wieder ein Transferthema bei Salzburg.
Nach einem Titel mit Zweckfußball sollen vier bis fünf Neuzugänge das spielerische Niveau heben.

Salzburg-Trainer Óscar García bedankte sich nach seinem ersten Titel in Österreich bei jedem, bei dem er sich bedanken konnte: den Spielern, den Mitarbeitern, den Fans, dem gesamten Verein und natürlich bei seiner Familie, aber auch bei Peter Zeidler und Thomas Letsch, die beide Salzburg auch in dieser Meistersaison betreut hatten. "Auch sie sind Teil dieses Titels", sagte Óscar über seine Vorgänger.

Wortkarg war der 43-Jährige erneut bei Fragen zur Personalplanung: "Ich habe schon gesagt, dass ich vor Saisonende nicht über dieses Thema sprechen möchte. Ich möchte mich auf die Spieler konzentrieren, die mir in den letzten drei Spielen zur Verfügung stehen."

Weg vom Zweckfußball

Dass sich im Sommer einiges tun muss, ist klar. Der Kader-Umbau ist nicht geglückt. Das aktuelle Team ist vom spielerischen Potenzial weit von jenem vor zwei Jahren entfernt, als das magische Quartett Alan, Kampl, Mané und Soriano die Konkurrenz vorführte. Mit Zweckfußball wurde der dritte Titel in Serie geholt. In der kommenden Saison soll wieder anderer Fußball gespielt werden.

"Wir werden dieser Mannschaft Qualität zuführen", kündigte Geschäftsführer Jochen Sauer an. Vier bis fünf Neuzugänge sollen kommen. Gesucht werden Spieler für die Flügel, das Zentrum und den Sturm. Bei Namen hält man sich, entsprechend der Firmenphilosophie von Red Bull, bedeckt.

Dass für den 26-jährigen deutschen Mittelfeldspieler Marc Rzatkowski ein Angebot gemacht wurde, bestätigte dessen Klub FC St. Pauli. Dass der 23-jährige Munas Dabbur bereits den Medizincheck absolviert hat, wollte der Klub nicht bestätigen, aber das Gerücht wurde auch nicht dementiert. Der israelische Stürmer war schon im Jänner ein heißes Transferthema gewesen, allerdings waren die Forderungen von dessen Arbeitgeber Grasshoppers Zürich zu hoch.

Historische Chance

Noch ist die Saison nicht zu Ende, die Salzburger haben die Chance, Historisches zu erreichen: Mit einem Sieg im Cupfinale gegen Admira am 19. Mai in Klagenfurt würde man zum dritten Mal in Serie das Double gewinnen – als erster österreichischer Klub überhaupt. Der dritte Meistertitel in Serie war der siebente in der Ära Red Bull und der zehnte in der Klubgeschichte, wenn man die drei des Vorgängervereins Austria Salzburg dazuzählt.

Für diese Anzahl ist es international üblich, dass man einen Stern für das Klub-Logo bekommt. In Österreich gibt es laut Salzburg aber keine diesbezügliche Regelung. Ob man künftig mit einem Stern auf dem Trikot einläuft, ist derzeit Thema eines internen Nachdenkprozesses.

Kommentare