Salzburg: Oscar Garcia sorgt für Irritationen

Salzburg-Trainer Oscar (re.)
Der Red-Bull-Trainer streicht heraus, dass "ausdrücklich" er Neuzugang Wanderson wollte.

"Ich bin sehr glücklich, dass wir ihn zu Salzburg holen konnten. Das ist ein Spieler, den ausdrücklich ich herholen wollte, und ich denke, dass uns dieser Spieler in Zukunft noch sehr helfen wird."

Es ist ja nicht das erste Mal, dass Salzburg-Trainer Oscar Garcia mit einer Aussage überrascht. Aber die Deutlichkeit, wie er nach dem 1:1 gegen den WAC herausstrich, dass Wanderson sein Wunschspieler war, überraschte dann doch.

Provisorische Spielberechtigung

Salzburg hatte am Freitagabend von der FIFA endlich die Spielberechtigung für den Brasilianer mit belgischem Pass bekommen. Diese ist aber vorerst nur provisorisch. Der FC Getafe, der darauf pocht noch einen gültigen Vertrag mit Wanderson zu haben, kann nun Protest einlegen und den Instanzenweg gehen.

In den gut 30 Minuten, in denen der Flügelstürmer gegen Wolfsberg dabei war, konnte Wanderson durchaus seine Qualitäten zeigen. Fast hätte er auch für einen Last-Minute-Treffer gesorgt. Doch WAC-Keeper Kofler konnte seinen scharfen Schuss glänzend parieren.

Besser als 2015

So blieb es beim enttäuschenden Remis, der Titelverteidiger ist auch nach Runde 2 sieglos – wie vor einem Jahr. Damals hatte es in Mattersburg und gegen Rapid allerdings sogar zwei 1:2-Niederlagen gesetzt.

Gegen eine gar nicht so defensiv wie erwartet agierende Wolfsberger Mannschaft scheiterte Salzburg an der Chancenverwertung, aber auch am letzten Pass: "Das ist etwas, das du nicht trainieren kannst. Den kannst du oder kannst du nicht. Wir tun uns etwas schwer damit", meinte Oscar: "Es klappt nicht so, wie wir uns das vorstellen würden. Ich hoffe, dass das mit der Zeit besser werden wird."

Wieder 4-3-3

Auch im sechsten Saisonspiel ließ Salzburgs Trainer seine Mannschaft im 4-3-3 spielen. Das überrascht doch, hatte er doch im erfolgreichen Frühjahr in verschiedensten Grundordnungen begonnen: "Es hängt immer von den Spielern ab, wie man spielt. Und in welcher Verfassung sie sind. Wir wollen in verschiedenen Systemen spielen, aber wir haben jetzt entschieden, im 4-3-3 zu spielen." Ob das schon so klappt, wie er sich das vorstellt: "Es gibt Momente, wo ich zufrieden bin. Und es gibt Momente, wo ich weniger zufrieden bin."

Das 4-3-3 bedeutet auch, dass nur für einen zentralen Stürmer Platz ist. Diese Rolle durfte in fünf der sechs Saisonpartien Jonatan Soriano bekleiden – und das eher schlecht als recht. Für Neuzugang Munas Dabbur blieb dann nur der Platz am linken Flügel. Gegen den WAC fiel der Israeli erstmals richtig auf – mit vielen vergebenen Chancen, die er sich aber auch selbst erarbeitet hatte, und einem Einfädler im Strafraum, auf den Schiedsrichter Weinberger hereinfiel.

Dabburs Rolle

"Er hat gegen Sturm ja schon ganz in der Spitze gespielt. Und er spielt ja auch nicht ganz außen wie ein echter Flügelstürmer. Er ist neu im Verein, muss sich erst anpassen und an gewisse Dinge gewöhnen. Aber ich bin überzeugt davon, wenn er sein erstes Tor geschossen hat und in einen Lauf kommt, dann werden wir noch viel Positives von ihm sehen", sagt Oscar zum zweiten Neuzugang, der ebenfalls als sein Wunschspieler gilt.

Bei den anderen Neuzugängen scheint das nicht ganz so zu sein. Dass Stefan Stangl, Marc Rzatkowski und Frederik Gulbrandson nur sporadisch zum Einsatz kommen, befeuert natürlich die Salzburger Gerüchteküche. Und auch folgende Aussage von Oscar nach dem WAC-Spiel lässt Raum für Spekulationen, dass bei der Kaderzusammenstellung nicht alles nach seinen Wünschen gelaufen ist: "Ein Trainer möchte den Kader immer verbessern."

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