Salzburg nur 1:1 beim WAC

APA11769920-2 - 06032013 - WOLFSBERG - ÖSTERREICH: ZU APA-TEXT SI - Tipp3-Bundesliga-Begegnung zwischen RZ Pellets WAC und Red Bull Salzburg am Mittwoch, 06. Februar 2013, in Wolfsberg. Im Bild jubeln WAC Spieler (v.l.n.r.): Torschütze Ruben Rivera, Sandro Zakany und Mario Kröpfl über den Führungstreffer. APA-FOTO: GERT EGGENBERGER
Der Meister müht sich im Nachtragsspiel beim Aufsteiger zu einem leistungsgereichten Remis.

Große Erwartungen waren in Salzburg in die Frühjahrssaison gesetzt worden. Den Sieben-Punkte-Rückstand auf Winterkönig Austria wollte der Titelverteidiger nach der ersten gemeinsamen Vorbereitung der Ende August 2012 neu zusammengestellten Mannschaft aufholen.

Doch nach drei Runden im neuen Jahr ist Ernüchterung eingekehrt. Denn mittlerweile ist der Rückstand auf elf Zähler nach Verlustpunkten angewachsen. Auch die Leistungen korrelieren überhaupt nicht mit den Salzburger Ansprüchen. Das 1:1 in Wolfsberg war die dritte enttäuschende Vorstellung der teuersten Bundesliga-Mannschaft in Serie.

Beide Trainer hatten für das Nachtragsspiel nach einem ungewöhnlichen Motto aufgestellt. "Change a winning team" war die Devise. WAC-Coach Bjelica tauschte im Vergleich zum 2:1 gegen Rapid sechs Hauptdarsteller aus. "Ich möchte ein paar Spieler für die nächsten drei Spiele schonen", erklärte der Kroate vor Spielbeginn.

Experiment

Sein Gegenüber, Roger Schmidt, veränderte im Vergleich zum 3:1 gegen Wr. Neustadt nicht nur drei Viertel der Viererkette, sondern setzte mit Ilsanker und Hinteregger auch auf eine Doppelsechs. Ein Experiment, das sich überhaupt nicht bewähren sollte. Salzburg hatte zwar meist den Ball, konnte damit aber wenig anfangen. Wieder schien es, dass da eine völlig neu zusammengewürfelte Mannschaft auf dem Platz stehen würde.

Dazu gab es – wie schon gegen Rapid (3:3) und am Samstag gegen Wr. Neustadt – unerklärliche Abwehrfehler: Weiter Outeinwurf von Thonhofer, Hinteregger lässt den Ball passieren, Vorsah fühlt sich nicht für Rivera zuständig. Der Spanier kann zum 1:0 einschießen (29.).

Erst in den letzten Minuten der ersten Hälfte wurde der Austria-Verfolger gefährlich – nach einer Cornerserie von Svento. Einmal hatten die Salzburger Pech. Schiedsrichter Harkam sah ein Foul von Schiemer an Keeper Dobnik, wo es keines gegeben hatte. Das Tor von Soriano, das allerdings erst nach dem Schiri-Pfiff gefallen war, zählte nicht (40.).

Umstellung

In der Pause korrigierte Schmidt seinen taktischen Fehler, löste die Doppel-Sechs auf, brachte Leitgeb für Ilsanker. Besser ins Spiel kamen die Salzburger auf dem immer tiefer werdenden Bosen erst, als mit Alan (für Teigl) endlich auch eine zweite Spitze eingewechselt wurde (56.).

Gefährlich wurde der Titelverteidiger aber weiter nur nach Standards. Zunächst köpfelte der frei stehende Hinteregger nach einem Soriano-Freistoß daneben (69.). Drei Minute danach landete der Ball dann doch im WAC-Tor: Schiemer verwertete einen Schwegler-Einwurf per Kopf –1:1 (72.).

Danach kamen die spielerisch erneut enttäuschenden Salzburger nur einmal einem Sieg nahe: Der in der Defensive fehleranfällige Innenverteidiger Vorsah köpfelte nach einem Svento-Eckball an die Latte (79.). Es blieb beim leistungsgerechten 1:1.

Salzburg nur 1:1 beim WAC

FUSSBALL: TIPP3-BUNDESLIGA / RZ PELLETS WAC - RED
Salzburg nur 1:1 beim WAC

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Salzburg nur 1:1 beim WAC

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Salzburg nur 1:1 beim WAC

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Irgendwie klangen die Salzburger, als wäre für sie der Titelkampf schon erledigt. Wenn man zwischen den Zeilen auch hören kann. "Die Austria ist zu 90 Prozent durch", meinte Trainer Roger Schmidt. Gratulationen will er den Wienern aber noch nicht aussprechen, weil dazu 100 Prozent nötig wären.

"Die Austria hat den Lauf, den wir nicht haben", schüttelte Torschütze Franz Schiemer den Kopf. "Wir waren zwar überlegen, es hat uns aber die Durchschlagskraft gefehlt. Blöd halt, dass die Austria jedes Spiel gewinnt. Jetzt wird es immer schwerer, wir brauchen bald selbst einen Lauf.“

Für Schmid war das 1:1 in Sachen Titelkampf ein riesen Rückschritt. "Wir waren nicht gut und entschlossen genug und haben viele individuelle Fehler begangen. Viele Aktionen nach vorne haben wir nicht gut zu Ende gespielt. Wir waren zwar oft vor dem Tor, haben den WAC-Tormann aber kaum gefordert."

Fassungslos

Abwehrspieler Schiemer kritisierte vor allem die Abwehrleistung. "Bei uns ist fast jede Chance hinten ein Gegentor. Das ist schade und traurig."

Die Wolfsberger wiederum trauerten sogar einem möglichen Sieg nach. Boris Hüttenbrenner, der beim Gegentreffer keine gute Figur machte: "Da wäre mehr möglich gewesen. Ohne diesen dummen Fehler hätten wir vielleicht sogar gewonnen, weil wir am Ende gute Konter gespielt haben."

Des einen Leid, des anderen Freud. Austria-Trainer Peter Stöger verfolgte das Nachtragsspiel des Titelkonkurrenten vor dem Fernseher in Sky. "Natürlich freuen wir uns über den Punkteverlust des Gegners. Dennoch ist die Situation für uns nicht zum Zurücklehnen. Wir haben aber nun gute Möglichkeiten. Gewinnen wir die zwei Auswärtsspiele gegen Wr. Neustadt und Mattersburg, dann schaut es für uns super aus. Dann können wir entspannt in den Schlager gegen Salzburg am Ostersonntag gehen. Aber davor müssen wir erst einmal gewinnen, das wird ohnehin schwer genug."

Stöger zollt den Salzburgern dennoch großen Respekt. "Bei dem Boden war es schwer zu spielen. Salzburg hat große Qualität, vor allem bei Standard-Situationen."

Wolfsberger AC - Red Bull Salzburg 1:1 (1:0)
Wolfsberg, Lavanttal-Arena, 4.100, SR Harkam.

Tore
1:0 (27.) Rivera
1:1 (72.) Schiemer


WAC: Dobnik - Thonhofer, Hüttenbrenner, Sollbauer, Baldauf - Zakany (69. Kerhe), Putsche, Liendl, Kröpfl - Stückler (59. Polverino), Rivera (73. Topcagic)

Salzburg: Walke - Schwegler, Schiemer, Vorsah, Svento - Ilsanker (46. Leitgeb), Hinteregger - Teigl (56. Alan), Kampl, Mane - Soriano

Gelbe Karten: Thonhofer, Rivera, Kröpfl, Hüttenbrenner bzw. Ilsanker

Die besten Spieler: Hüttenbrenner, Rivera, Sollbauer bzw. Schiemer, Schwegler

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