Salzburg legt den Grundstein zum Aufstieg

Salzburg-Verteidiger Miranda (re.) und Malmö-Kapitän Rosenberg schenkten einander keinen Zentimeter.
Dank des 2:0-Heimsieges ist die Ausgangslage vor dem Rückspiel in Malmö besser als vor einem Jahr.

Er sank auf die Knie, schlug die Hände vor sein Gesicht und ärgerte sich: Salzburgs Norweger Valon Berisha hatte gerade in der Red-Bull-Arena gegen Malmö FF, dem Klub aus seiner Geburtsstadt, die große Chance auf das 3:0 vergeben - in der Nachspielzeit der Nachspielzeit.

So blieb es am Mittwochabend im Hinspiel der 3. Champions-League-Qualifikationsrunde beim 2:0-Heimsieg. Österreichs Meister hatte aber auch ohne ein drittes Tor sein Wunschergebnis erreicht. "Wichtig war einfach, dass wir die Null gehalten haben. So fahren wir mit einem super Ergebnis nach Malmö“, freute sich Andreas Ulmer.

Der Linksverteidiger schießt selten Tore, aber wenn er einmal trifft, dann sind es meist außergewöhnlich schöne Treffer. So auch gegen Malmö: Nach einer ungewöhnlichen Cornervariante samt Ferslervorlage von Christoph Leitgeb traf Ulmer von weit außerhalb des Strafraumes ins Kreuzeck.

Das 1:0 kurz nach dem Seitenwechsel gab Salzburg gegen Schwedens Meister, gegen den man vor einem Jahr im Champions-League-Play-off ausgeschieden war, jenes offensive Selbstvertrauen, das vor der Pause gefehlt hatte.

Starker Elfmeter

Nach einigen Chancen und Pech mit einem Latten- als auch mit einem Stangentreffer fiel kurz vor Schluss auch noch das vielleicht vorentscheidende 2:0 durch Martin Hinteregger, der einem Elfmeter mit brachialer Gewalt ins Tor hämmerte.

Trainer Peter Zeidler war jedenfalls ebenfalls mit dem Resultat zufrieden: "Das Ergebnis ist hervorragend und lässt uns alle Chancen offen für das Rückspiel", meinte der Deutsche nach seinem ersten Europacupspiel als Cheftrainer nach über 30 Jahren im Trainergeschäft.

Aber auch Zeidler sah, dass seine Mannschaft nicht nur Pech hatte: "Wir haben auch ein bisschen Glück gehabt - aber das Glück des Tüchtigen." Zunächst bei der ersten und einzigen herausgespielten Torchance der Schweden, die Rodic Sekunden nach der Salzburger Führung vergab. Und dann bei zwei umstrittenen Entscheidungen von Schiedsrichter Banti in der Schlussphase.

Umstrittener Elfmeter

Im Strafraum der Schweden sah der Italiener bei einem Duell zwischen Malmö-Verteidiger Carvalho und dem eingewechselten Norweger Nielsen ein Foul, das viele als Schwalbe des Salzburgers deuteten. Nicht so Malmö-Trainer Hareide: "Diesen Elfmeter kann man schon geben", meinte Nielsens Landsmann.

Hareide sah kurz danach aber auch eine elfmeterwürdige Szene im Salzburger Strafraum. Salzburg-Verteidiger Miranda hatte zunächst den Ball und dann Malmö-Stürmer Djurdic getroffen: "Der Schiedsrichter war in der Nähe. Wenn er den Elfer nicht gibt, kann man nichts machen."

Es war das einzig Ärgerliche an diesem sonst gelungenen Europacup-Abend aus Salzburger Sicht vor immerhin über 15.000 Zuschauern: Die beiden gefährlichsten Aktionen von Malmö folgten postwendend auf die beiden Treffer.

Da hatte Salzburg mehr Glück als im Hinspiel vor einem Jahr. Damals hatte Malmö in letzter Minute einen schweren Fehler der Salzburger Abwehr zum letztlich vorentscheidenden Auswärtstor genützt.

Denn Österreichs Meister konnte im Rückspiel den 2:1-Vorsprung nicht einmal 15 Minuten halten, ging sang- und klanglos mit 0:3 unter. Dieses Resultat würde auch im Rückspiel am kommenden Mittwoch das Aus bedeuten.

Bessere Ausgangslage

Allerdings ist der Vorsprung der Salzburger dieses Mal komfortabler. Ein erzieltes Tor würde ja schon bedeuten, dass Malmö vier Treffer erzielen müsste. Trotzdem warnt Zeidler vor der zweiten, entscheidenden Partie: "Es ist erst Halbzeit, und es wird sicher schwierig in Schweden. Wir müssen konzentriert bleiben auch im Rückspiel."

Sein Gegenüber setzt voll auf das enthusiastische Publikum im Malmöer Swedbank-Stadion: "Wenn wir so toll unterstützt werden wie vor einem Jahr, dann wird es schwer werden für Salzburg. Überhaupt dann, wenn wir schon in der ersten Hälfte ein Tor schießen." Hareide hat die Hoffnung auf den Aufstieg ins Play-off also noch lange nicht aufgegeben.

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