Salzburg: Eine Premiere und ein gutes Omen

Letzte Hürde: Soriano kämpft um den Einzug in die Champions League.
Österreichs Meister muss in Malmö erstmals in der Ära Red Bull auswärts ein 2:1 verteidigen.

Adi Hütter wird nicht müde zu betonen, dass Play-off-Gegner Malmö FF immerhin schwedischer Meister sei und der 17-Fache noch dazu. Da hat er natürlich Recht, der Salzburger Trainer.

Allerdings hat sich ein schwedischer Meister schon seit dem Jahr 2000 nicht mehr für die Champions League qualifiziert, Malmö FF überhaupt noch nie.

Und dass die Südschweden (Platz 181) im UEFA-Klubranking fast 130 Ränge hinter Salzburg (Platz 54) liegen, zeigt deutlich, welche der beiden Mannschaften in den letzten fünf Europacupjahren erfolgreicher war.

In Salzburg ist alles ausgerichtet auf das Erreichen der Gruppenphase in der Champions League. Sportchef Ralf Rangnick hat in seiner zweijährigen Ära rund 30 Millionen für Neuverpflichtungen ausgegeben – und damit so viel wie keiner seiner Vorgänger.

Daher lastet heute in Malmö großer Druck auf der Mannschaft, der auch intern aufgebaut worden ist. Ob die Spieler diesem gewachsen sind, ob sie die Unruhe nach der Mane-Suspendierung verkraftet haben, können sie im ausverkauften Swedbank-Stadion selbst beweisen. Im Hinspiel war eine „gewisse Nervosität“ spürbar wie auch Hütter danach angemerkt hatte.

Knapper Vorsprung

Salzburg startet mit einem 2:1-Vorsprung in das Rückspiel. Eine noch bessere Ausgangsposition wurde mit einem halben Eigentor in letzter Minute im Hinspiel verspielt. Aber dass die Salzburger auch in der Fremde Tore schießen können, haben sie bewiesen. Nur in einem der acht vergangenen Europacup-Auswärtsspiele blieben sie torlos – beim 0:0 in Basel. Und dieses Ergebnis würde am Mitwoch bereits zum Aufstieg reichen.

„Wenn wir kein Tor erhalten, dann sind wir aufgestiegen. Trotz allem haben wir auch die Qualität und Klasse, um für Tore zu sorgen. Wir werden versuchen, von der ersten Minute an auf Sieg zu spielen“, sagt Hütter.

Für Salzburg ist die Ausgangslage eine Premiere – und das in der neunten internationalen Saison in der Ära Red Bull: Erstmals muss Salzburg auswärts ein 2:1 aus dem Hinspiel verteidigen.

Angst vor einem Führungstor von Malmö – den Schweden würde ja ein 1:0 reichen – hat Hütter nicht: „Auch dann haben wir noch immer die Möglichkeit, ein Tor zu schießen. Wir werden sicher nicht auf ein 0:0 spielen. Das würde nur Malmö entgegenkommen.“

In den 44 europäischen K.-o.-Duellen vor jenem mit Schwedens Meister gab es nur magere zwei Mal einen 2:1-Hinspielerfolg. 1976 zu Hause gegen Roter Stern Belgrad, das Rückspiel endete 0:1, Salzburg schied aus. Und 1994 gegen Maccabi Haifa, aber auswärts. Das Heimspiel in Wien wurde 3:1 gewonnen, Salzburg qualifizierte sich zum bislang einzigen Mal für die Champions League – mit Spieler Hütter. Das ist vielleicht ein gutes Omen für das Rückspiel in Malmö.

Champions League, Play-off
Malmö FFRed Bull Salzburg
Mittwoch, 20.45 Uhr, live Puls 4, Sky, SR Skomina (Slowenien).
Letzte Infos: Bei Salzburg fehlen Mané (nicht im Kader), Vorsah, Schiemer, Rodnei, Berisha und Sörensen (alle verletzt),
Hinteregger ist fraglich.
Hinspiel: 1:2. Der Sieger des Duells erreicht die Gruppenphase der Champions League, der Verlierer jene der Europa League.

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