Salzburg: Die verwackelte Landung von Munas Dabbur

Munas Dabbur (FC Red Bull Salzburg)
Der Millionen-Transfer hat seinen Platz in der Elf des Serienmeisters noch nicht gefunden.

Er war der große Abwesende bei Salzburg im Hinspiel des Champion-League-Play-offs bei Dinamo Zagreb: Erstmals musste Munas Dabbur die gesamte Spielzeit von der Ersatzbank aus zuschauen, wie seine Kollegen sich mit einem 1:1 eine gute Ausgangsposition für das Heimspiel am Mittwoch erarbeiteten.

Mit großen Vorschusslorbeeren war der 24 Jahre alte Israeli im Mai von den Grasshoppers verpflichtet worden. Immerhin steht Schweizer Torschützenkönig der Saison 2015/’16 auf seiner Visitenkarte. Die kolportierten, aber nicht bestätigten sechs Millionen Euro Ablöse konnte Dabbur aber noch nicht rechtfertigen.

Ein Tor und ein Assist bei acht Einsätzen sind seine bisher magere Bilanz. Die könnte er heute aufbessern: Gegen Nachzügler Mattersburg (18.30 Uhr) könnte der Israeli auf jener Position beginnen, auf der er für die Zürcher in der Schweizer Liga vergangene Saison 19 Tore erzielt und 13 weitere Treffer vorbereitet hat: als Mittelstürmer.

Sorianos Probleme

Dabbur könnte vom Pech eines Kollegen profitieren, in dessen Schatten er bisher steht: Jonatan Soriano. Salzburgs Kapitän zog sich in Zagreb eine Muskelverletzung im Oberschenkel zu und wird wohl für das Rückspiel gegen den kroatischen Meister geschont werden.

Mittelstürmer hat Dabbur bei Salzburg erst einmal gespielt – beim 1:3 zum Bundesliga-Start bei Sturm. Da kam er auch auf seiner angestammten Position nicht zur Geltung, was aber auch am damals praktizierten 4-3-3-System gelegen haben könnte, mit dem auch seine Kollegen nicht zurechtkamen.

Mittlerweile hat Trainer Óscar García auf ein 4-2-3-1 umgestellt, mit dem sich seine Spieler offensichtlich leichter tun. Aber auch in diesem System gibt es nur einen Platz für einen Mittelstürmer, und der ist in Salzburg derzeit für Soriano reserviert.

Doch auch am erfolgreichsten ausländischen Stürmer der Bundesliga-Geschichte (113 Tore) ist die Zeit nicht spurlos vorübergegangen. Im September wird der Spanier 31 Jahre, muskuläre Probleme werden immer häufiger, Pausen im dichten Spielplan notwendiger.

Sorianos Nachfolger

Óscar wird nicht müde zu betonen, dass Dabbur vielseitig einsetzbar ist: "Er kann rechts und links, Sturmspitze und hinter den Spitzen spielen." Aber nicht wenig spricht dafür, dass der Israeli, der mit einem Vertrag bis 2021 ausgestattet wurde, als potenzieller Nachfolger von Soriano geholt wurde.

Eines hat Dabbur jedenfalls schon gemeinsam mit dem Spanier: die verwackelte Landung in Salzburg. Auch Soriano hatte Anlaufschwierigkeiten, als er im Jänner 2012 aus Barcelona geholt worden war. Ricardo Moniz, damals Coach, setzte auf Stefan Maierhofer.

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