Royer: "Köln ist ein anderer Verein"

Royer: "Köln ist ein anderer Verein"
Daniel Royer ist von seinem neuen Klub begeistert und will mit starken Auftritten zurück ins ÖFB-Team.

Daniel Royer startet am Sonntag seinen zweiten Anlauf im deutschen Profi-Fußball. Nach einer misslungenen Saison bei Hannover 96 will der Steirer nun beim 1. FC Köln in der 2. Liga durchstarten. Die erste Gelegenheit bietet sich im Auftaktmatch des Traditionsvereins auswärts gegen Eintracht Braunschweig. "Das letze Jahr war nicht so wie erhofft, aber bereue den Schritt nicht und habe einiges dazugelernt, das ich jetzt umsetzen will", erklärte Royer.

Der 22-Jährige dürfte beim Bundesliga-Absteiger als linker Flügelspieler in der Startformation stehen und damit jene Position bekleiden, die zumeist der zu Arsenal abgewanderte Fan-Liebling Lukas Podolski innehatte. Dass deshalb der Druck auf ihn besonders groß sein könnte, glaubt Royer nicht. "Niemand von uns kann sich mit Podolski vergleichen, er ist ein Weltklassespieler. Außerdem werde ich nicht immer am linken Flügel spielen, weil wir in der Offensive sehr flexibel sind und oft die Positionen wechseln."

Neuanfang in Köln

Seine genaue Position ist für Royer ohnehin nur sekundär - viel wichtiger ist für den früheren Ried-Spieler, dass die Zeit des Pendelns zwischen Ersatzbank und Tribüne in Hannover vorbei ist. "Ich hatte es nicht leicht, weil ich am letzten Tag der Transferzeit gewechselt bin und die Vorbereitung nicht mitgemacht habe."

In der Wintervorbereitung lief es dann so gut, dass Royer von Trainer Mirko Slomka im ersten Frühjahrsspiel beim 0:0 gegen 1899 Hoffenheim von Beginn eingesetzt wurde. "Aber die nächste Woche war ich 90 Minuten auf der Bank und dann gar nicht mehr im Kader, und ich weiß bis heute nicht, wieso."

Nach nur drei Bundesliga-Auftritten mit insgesamt 91 Einsatzminuten suchte der Offensivspieler zu Saisonende das Gespräch mit Slomka. "Ich habe ihm gesagt, dass ich mit meiner Situation nicht zufrieden bin und mich verleihen lassen will, um Spielpraxis zu bekommen. Er hat das verstanden."

So kam es zum Wechsel nach Köln, wo der Verein nach dem Abstieg und dem Weggang von Podolski mit dem neuen Trainer Holger Stanislawski vor einem Neuanfang steht - und das mit einem Minus von über 20 Millionen Euro auf dem Konto. Zwar zählt der Club in punkto Anhängerzahl zu den größten in Deutschland, angesichts der aktuellen Lage ist der sofortige Wiederaufstieg aber kein absolutes Muss. "Wir wollen oben mitspielen, und nach den ersten Runden werden wir dann sehen, wo es hingeht", so die Marschroute von Royer.

Kaufoption

Im Falle eines gelungenen Starts könnte in der Domstadt schnell wieder jene Euphorie entfacht werden, die für die dortigen Anhänger typisch ist. "Köln ist schon ein anderer Verein als Hannover, das merkt man am ganzen Umfeld, an den Fans und am Medieninteresse", sagte Royer, der an seinem neuen Club schnell Gefallen fand.

Sollte die Zuneigung in den kommenden Monaten auf Gegenseitigkeit beruhen, ist ein längerer Verbleib möglich: Der Leihvertrag läuft zwar mit Saisonende aus, die Kölner sicherten sich jedoch eine Kaufoption. Starke Leistungen würden Royer auch einem weiteren Ziel näherbringen - der Rückkehr ins ÖFB-Team.

Sein sechstes und bisher letztes Länderspiel absolvierte der Offensivspieler am 7. Oktober 2011 beim 4:1 in Aserbaidschan, unter Nationaltrainer Marcel Koller wurde er noch nicht berücksichtigt. Allerdings nahm der Schweizer bereits vor einigen Monaten Kontakt zu Royer auf.

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