Real folgt Atlético ins Champions-League-Finale

Die Madrilenen besiegen Manchester City im Rückspiel mit 1:0.

Eines ist schon einmal vor dem Finale der Champions League am 28. Mai in Mailand amtlich: Europas Fußballhauptstadt heißt Madrid. Wie bereits vor zwei Jahren in Lissabon machen sich die Traditionsvereine aus Madrid den begehrtesten Titel im europäischen Klubfußball untereinander aus. Nach Atlético (gegen Bayern München) zog auch Real mit einem 1:0-Heimsieg gegen Manchester City ins Endspiel ein.

Man kann nicht behaupten, dass sich der Rekord-Champion – Real hat die Trophäe schon zehn Mal gewonnen – für einen elften Titelgewinn empfohlen hätte. 24 Stunden nach dem mitreißenden Duell zwischen Bayern und Atlético war das zweite Semifinale ein völliges Kontrastprogramm. Ja, es hatte über weite Strecken dieser emotionslosen Partie nicht einmal den Anschein, dass hier der Finaleinzug auf dem Spiel stehen würde.

Ablenkungsmanöver

Real Madrid schien auf Sparflamme unterwegs zu sein und sich dem Minimalismus verschrieben zu haben; Manchester City wiederum wirkte in diesem Semifinale völlig fehl am Platz und schien mit der Taktik ins Match gegangen zu sein, sich irgendwie in die Verlängerung zu schummeln – das Ergebnis war ein Semifinale, das sehr arm an Höhepunkten war.

Real folgt Atlético ins Champions-League-Finale
Football Soccer - Real Madrid v Manchester City - UEFA Champions League Semi Final Second Leg - Estadio Santiago Bernabeu, Madrid, Spain - 4/5/16 Gareth Bale scores the first goal for Real Madrid Reuters / Paul Hanna Livepic EDITORIAL USE ONLY.
Der Führungstreffer der Hausherren stand sinnbildlich für diese Partie: Es brauchte schon ein Ablenkungsmanöver, damit der Ball im Tor landete. Bale hatte aus spitzem Winkel sein Glück versucht, Fernando fälschte die Kugel ins eigene Tor ab (20.).

Aber auch der Führungstreffer für den Favoriten war kein Weckruf aus der allgemeinen Lethargie. Bei Real hatte Superstar Cristiano Ronaldo zwar ein Comeback gefeiert, doch der Portugiese wirkte nach seiner Muskelverletzung gehemmt. Den Engländern schien es ein wenig an der Courage und am Glauben an die Sensation zu fehlen.

Manchester City wurde in den 90 Minuten nur durch zwei Distanzschüsse von Fernandinho (44.) und Agüero (89.) gefährlich.

Das Hochkarätigste an diesem Semifinale war noch die Ehrentribüne, auf der sich Spaniens König Felipe sowie die Tennis-Asse Novak Djokovic und Rafael Nadal eingefunden hatten.

Revanchegelüste

Mit dem 1:0-Pflichtsieg gegen City machte Real Madrid die Neuauflage des Endspiels von 2014 perfekt. Damals hatte Stadtrivale Atlético die Hand schon am Pokal, ehe Real in letzter Sekunde der Ausgleich gelang. In der Verlängerung machten die Königlichen den zehnten Triumph perfekt.

Diesmal sind die Vorzeichen andere. Atlético Madrid hat Barcelona und die Bayern aus dem Bewerb geworfen und sich als schwer bespielbarer Gegner erwiesen. Das hat auch Real Madrid schon zu spüren bekommen. Die direkten Duelle in der Liga endeten 1:1 und 1:0 – für Atlético.

Real Madrid - Manchester City 1:0 (1:0)

Madrid, Estadio Santiago Bernabeu, 78.000 (ausverkauft), SR Damir Skomina (SLO)

Tor: 1:0 (20.) Fernando (Eigentor)

Real: Navas - Carvajal, Pepe, Ramos, Marcelo - Modric (88. Kovacic), Kroos, Isco (67. Rodriguez) - Jese (56. Vazquez), C. Ronaldo, Bale

ManCity: Hart - Sagna, Kompany (10. Mangala), Otamendi, Clichy - Fernando - Navas (69. Iheanacho), Fernandinho, Toure (61. Sterling), De Bruyne - Aguero

Gelbe Karten: Vazquez bzw. De Bruyne, Fernando, Otamendi

Hinspiel 0:0 - Real mit dem Gesamtscore von 1:0 im Finale am 28. Mai im Mailänder Meazza-Stadion gegen Atletico Madrid (1:0 heim, 1:2 auswärts gegen Bayern München).

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