Rapid sucht den Sportdirektor

Trainer Schöttel hilft bei der Bestellung des Sportchefs, der keine Rapid-Nähe haben muss.

Rapid trifft am Samstag im Duell der Krisenklubs auf Mattersburg. „Es gibt nach einer Woche ohne Europacup keine Ausreden mehr. Und bis auf Hofmann und Ildiz können auch alle Spieler wieder trainieren“, sagt Trainer Peter Schöttel vor der heiklen Aufgabe im Burgenland nach drei Pflichtspiel-Niederlagen in Folge.

Damit war der sportliche Teil der öffentlichen Erklärungen von Rapid zum Status quo auch schon abgehandelt. Erklärt werden sollte vor allem, was sonst noch bei Rapid schiefläuft. „Ja, es war ein Fehler vor eineinhalb Jahren keinen direkten Nachfolger von Alfred Hörtnagl zu bestellen“ gestand Präsident Rudolf Edlinger, der „bis Weihnachten“ einen Sportdirektor zur Unterstützung von Trainer Peter Schöttel bestellen will.

Kandidaten

Bei der Auswahl springt Edlinger über seinen Schatten und lädt erstmals auch Experten ohne Rapid-Nähe ein, Konzepte zu präsentieren. Es wird also nicht nur mit dem logischen Kandidaten, Nachwuchsmanager Carsten Jancker, Gespräche geben. „Rapid-Vergangenheit ist wichtig, aber nicht alles. Es ist diesmal alles offen.“

Edlinger will in Zukunft „zwei kompetente Meinungen zum Sportlichen – in der Öffentlichkeit und für das Präsidium.“ Bei der Auswahl wird Schöttel hinzugezogen, um menschliche Verwerfungen wie zwischen Hörtnagl und Ex-Trainer Pacult zu vermeiden. „Ich finde das gut, brauche aber keinen Haberer an meiner Seite“, stellt Schöttel klar.

Abgang

Fix ist für Edlinger, dass es keinen Trainerwechsel geben wird: „Schöttel ist und bleibt der Trainer. Das sage ich ganz deutlich.“ Der 72-Jährige selbst will spätestens bei der Mitgliederversammlung in einem Jahr abtreten, „aber das wissen doch eh alle seit zwei Jahren. Um das nochmals klarzustellen: ich habe nicht vor, zurückzutreten.“ Als Favorit auf die Nachfolge gilt weiterhin Edlingers früherer politischer Mitarbeiter, der Casinos-Vorstand Dietmar Hoscher.

Danach hatte Werner Kuhn einen seiner seltenen öffentlichen Auftritte. Ungewohnt emotional verteidigte sich der Manager „gegen die Feinde, die sich im Internet mit falschen Argumenten organisieren.“ Mit einer Hingabe, die sich viele im Verein auch für Kuhns Hauptaufgabe (das Aufstellen von Geld und die Umsetzung von Projekten) wünschen würden, kritisierte er den KURIER-Bericht über die verpasste Chance auf eine große Lösung in der Stadionfrage: „Die Vorwürfe sind absurd.“

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