Rapid: Schrammel ist mit 28 Jahren der Routinier

Thomas Schrammel
Auch im Hinspiel bei Schodsina wird der Linksverteidiger der älteste Feldspieler sein.

Wie heißt der älteste Feldspieler von Rapid, der bei Trainer Mike Büskens ein Leiberl hat? Eine Frage, die bei der Millionenshow heikel wäre, selbst unter einigen Rapid-Fans Ratlosigkeit hinterlassen würde.

"Ich bin’s", sagt Thomas Schrammel vor dem Hinspiel in der dritten Qualifikations-Runde der Europa League bei Torpedo Schodsina (19 Uhr/live Puls4) und fügt hinzu: "Bis der Steff wieder fit ist."

Älterer Torhüter

Weil Steffen Hofmann (35 Jahre) länger verletzt ist, Mario Sonnleitner (29) sowie Tomi (31) derzeit zuschauen müssen und Jan Novota (32) ein Tormann ist, führt tatsächlich der 28-jährige Schrammel den Ältestenrat der Feldspieler an.

Thomas Schrammel, seit der Jugend bei Rapid, aber einer der Unauffälligsten und plötzlich Routinier Nummer eins: "Ich bin abseits des Feldes ruhig, aber auf dem Platz laut. Ich fühle mich wie ein Routinier, weil ich schon lange in der Bundesliga spiele, oft verletzt war und gelernt habe, damit umzugehen."

Toller Einstand

Beim 5:0 gegen Ried verblüffte der linke Verteidiger mit alter Spritzigkeit und einer perfekten Flanke mit dem schwächeren rechten Fuß zum 2:0 durch Schaub. "Für mich war es besonders schön, weil ich vor einem Jahr in der ersten Runde – auch gegen Ried – meinen Kreuzbandriss hatte."

Die zweite Ruptur nach 2011, diesmal war der Weg zurück noch härter, weil auch das Seitenband und der Meniskus verletzt waren. "Für mich war klar, dass es dauern wird. Gegen Saisonende war der Anschluss geschafft, da hatte ich auch wieder meine Einsätze."

Kein Neuzustand

Vor einem Duell mit Stefan Stangl hätte der passionierte Golf-Spieler keine Scheu gehabt: "Für mich ändert sich durch seinen Transfer zu Salzburg nichts. Er war schon vor meiner Verletzung sehr gut, und trotzdem hatte ich mehr Einsätze."

Es wirkt auch so, als würde der unter Büskens zielstrebigere Stil besser zu Schrammel passen: "Ich mag das sehr, weil jetzt weniger herumgespielt wird und meine Stärke bei Flanken besser zur Geltung kommt. Und mit Joelinton wartet ein Stürmer im Strafraum mit Freude auf diese Bälle."

Viel nach vorne gespielt werden soll auch in Weißrussland. "Schodsina wird sehr defensiv stehen. Wir sind gewarnt, wir wollen wieder in die Gruppenphase."

Pro Entrup

Und dann will Schrammel noch etwas loswerden: "Die ganze Mannschaft hält zu Max Entrup. Wir haben ihm auch erklärt, dass nur einige gegen ihn sind, aber nicht die Mehrheit unserer Fans", betont Schrammel, dem auch die gegen Ried auf der Tribüne sitzende Mutter des 19-Jährigen leid getan hat. "Er gibt alles, er trainiert super. Ich wünsche mir, dass er kommende Woche gegen die Austria als Joker kommt und unser Siegestor schießt. Dann werden ihn auch jene Fans feiern, die ihn jetzt noch schimpfen."

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