Rapid schlägt die Austria mit 3:1

Die Grün-Weißen machten in der Rapid-Viertelstunde alles klar.
Die Hütteldorfer feiern den zweiten Sieg gegen den Erzrivalen in Folge.

Der 9. Februar 2014, der als goldener Olympiatag für den österreichischen Sport in Erinnerung bleiben wird, hat auch für Rapid eine besondere Bedeutung bekommen. Nach fast vier Jahren endete die Wartezeit auf einen Derby-Heimsieg. Drei Standardsituationen von Steffen Hofmann drehten das Spiel gegen die Austria in ein 3:1.

Ein verschärftes Pressing hat Rapid in der Winterpause eingeübt und für das Frühjahr angekündigt. Kein leeres Versprechen, wie sich direkt nach der Auflage für die Austria zeigte: Hofmann stürmte nach vorne, nahm Manuel Ortlechner den Ball ab und konnte im Duell der Kapitäne nur durch ein Foul gestoppt werden. Mit der gelben Karte nach 14 Sekunden stellte Ortlechner seinen Antrag auf einen Eintrag im Buch der Derby-Rekorde.

Ebenso schnell ging es nach fünf Minuten bei einem Konter über Mittelstürmer Guido Burgstaller nach vorne. Hofmanns Schuss wurde bei der ersten guten Chance im ausverkauften Hanappi-Stadion abgeblockt. Sein ganzes Können musste Austria-Tormann Heinz Lindner bei einem Weitschuss von Louis Schaub aufbieten (10.). Schaub hatte zu seinem 19. Geburtstag von Rapid die Rückennummer 10 geschenkt bekommen. Die Spielmacherrolle teilte er sich mit Hofmann.

Die Austria kam erst nach einer Rapid-Viertelstunde mit einer Standardsituation ins intensiv geführte Spiel. Nach einem Corner kamen James Holland, Ortlechner und der auffällige Derby-Debütant Thomas Salamon dem Führungstreffer nahe.

Gelungenes Debüt

Auch bei Rapid wurde ein Derby-Debütant nach einem ruhenden Ball gefährlich: Maximilian Hofmann, der für den angeschlagenen Brian Behrendt in der Innenverteidigung einsprang, köpfelte knapp vorbei (25.).

Geklingelt hat es eine Minute später im Tor von Jan Novota. Die Austria spielte einen perfekten Konter, Philipp Hosiner schickte David De Paula – und der Spanier zeigte, warum ihn Trainer Nenad Bjelica unbedingt vom WAC holen wollte. De Paula umkurvte Novota und vollendete vor der jubelnden Osttribüne elegant – 0:1 (26.).

Auch das zweite Tor erzielte ein Austrianer – allerdings zur Freude der Rapidler. Steffen Hofmann hatte einen Freistoß an die Latte gedreht, der Abpraller sprang von Kaja Roguljs Bein ins Netz. Es war der verdiente Ausgleich nach 36 temporeichen Minuten.

Auch nach dem Wechsel schenkten einander die Rivalen nichts, blieb das Derby eine offene, wenn auch nicht mehr so gute Partie mit Vorteilen für Rapid: Burgstaller scheiterte an Lindner (59.).

Die Austria kam nur durch Salamon mit einem Schuss über die Latte noch gefährlich vor das Tor (63.).

In der Rapid-Viertelstunde gab Alar nach neun Monaten sein Comeback. Kaum auf dem Feld, durfte der Stürmer schon jubeln. In der 79. Minute brachte Hofmann einen Eckball aufs kurze Eck. Marcel Sabitzer setzte sich gegen Holland durch und köpfelte aus fünf Metern ein.

Die nächste Hofmann-Ecke brachte die Entscheidung. Suttner verlängerte unglücklich, und Mario Sonnleitner drückte den Ball zum 3:1 ins Netz (83.).

Rapid Wien - Austria Wien - 3:1

Tore: 0:1 (26.) De Paula
1:1 (36.) Rogulj (Eigentor)
2:1 (79.) Sabitzer
3:1 (84.) Sonnleitner

Rapid: Novota - Trimmel, Sonnleitner, M. Hofmann, Schrammel - Petsos, Boskovic - Schaub (78. Alar) - S. Hofmann (86. Starkl), Burgstaller (90. Pavelic), Sabitzer

Austria: Lindner - F. Koch, Rogulj, Ortlechner, Suttner - Holland - Murg (69. Royer), De Paula (74. Stankovic), Mader, Salamon - Hosiner (79. Kamara)

Gelbe Karten: Trimmel, S. Hofmann bzw. Ortlechner, Holland

Tabelle

Zoran Barisic: "Wir haben gut begonnen, die Austria war zwar gut organisiert, aber wir konnten immer wieder durchbrechen. Beim Konter zum 0:1 haben wir uns nicht gut angestellt. Dann waren wir etwas verunsichert, haben aber schnell wieder zurückgefunden. Dass wir die Tore durch drei Standards geschossen haben, ist okay, das gehört auch zum Fußball."

Steffen Hofmann: "Ich denke, es war ein verdienter Sieg von uns. Wir haben nie aufgegeben. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, waren sehr aggressiv und haben alles gegeben, um diesen Sieg einzufahren. Ich denke, das war heute entscheidend."

Nenad Bjelica: "Es war ein ausgeglichenes Spiel, Rapid hat extrem von den Standardsituationen profitiert. Da hatten sie auch das nötige Glück. Eigentlich schien die Partie auf ein 1:1 hinauszulaufen. Ich kann meiner Mannschaft nur bei den Standardsituationen einen Vorwurf machen, sonst waren wir in allen Bereichen so gut wie Rapid, vielleicht sogar besser."

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