Rapid, Salzburg und SKN liefern die Aufreger

In Hoffenheim spielte Joelinton (r.) ein Jahr gar nicht, für Rapid stand er in 946 von 990 möglichen Minuten auf dem Feld
Drei Bundesliga-Brennpunkte: Warum es auch nach der Länderspielpause aufregend bleibt.

Am 10. September um 16 Uhr geht es in der Bundesliga mit dem Schlager Sturm – Rapid weiter. Drei Aufreger versprechen auch nach der Länderspielpause Spannung:

Rapids Kaderpolitik

28 Mann umfasst der Rapid-Kader. Trainer Büskens würde derzeit wohl auch mit der Hälfte auskommen. Von Rotation hält der Deutsche nicht allzu viel, auch das Wechselkontingent wurde – wie beim 0:0 gegen Salzburg – nicht immer ausgeschöpft. "Das Spiel war so intensiv. Da wäre es ganz schwer, als Joker gleich in den Rhythmus zu finden", erklärte Büskens, der das Trio Sonnleitner, Nutz und Tomi in elf Pflichtspielen konsequent auf die Tribüne setzte.

Ex-Vizekapitän Sonnleitner (Vertrag bis 2019) wird voraussichtlich bleiben. "Es gab Transfer-Gespräche, aber das hat sich zerschlagen", erklärt Berater Schreier. "Nach sechs Jahren bei Rapid spielt Mario erstmals nicht. Er ist einer, der sich durchbeißen kann." Auch bei Tomi sieht es nach einem Verbleib in Hütteldorf aus. An Nutz ist Ried interessiert, der Abstiegskandidat erhofft noch Hilfe der Wiener beim Gehalt.

Salzburgs Degradierung

Der aktuelle Double-Sieger wird vom eigenen Trainer als "Liefering A" bezeichnet. Undenkbar? Nicht in Salzburg, wo Trainer Oscar Garcia mit der Rolle als reiner Ausbildungsverein für Leipzig schwer zu kämpfen hat. Nach dem Blitztransfer von Bernardo zur Nr. 1 in der Red-Bull-Kette erklärte der Spanier, dass er bleibt – aber nur, weil er für die Spieler da sein will, die wegen ihm nicht nach Leipzig wechseln.

Nach (!) dem Bernardo-Transfer meinte Ralf Rangnick übrigens, dass über die genaue Ablöse "noch geredet werden müsste". Noch spannender würde es im Fall einer gleichzeitigen Europacup-Qualifikation von Salzburg und Leipzig werden: zwei Startplätze gibt es nur, wenn die UEFA feststellt, dass die Klubs nicht unter dem Einfluss eines Investors – also Red Bull – stehen würden.

St. Pöltens Dauerstreit

Es ist schon lange her, dass ein Aufsteiger so enttäuschend gestartet ist wie St. Pölten. Nach der Pause wartet auf den Neunten ein richtungsweisendes Heimspiel gegen Schlusslicht Ried. Von den Neuen war bisher keiner eine klare Verstärkung.

Am schwersten wiegt aber der noch immer andauernde Streit mit Tomasz Wisio und Daniel Beichler. Das Duo erfuhr bereits im Mai, dass es aus sportlichen Gründen keine Einsätze mehr bei den Profis geben würde. Vom SKN angeboten wurde bei vollen Bezügen die kostenlose Freigabe sowie Training bei den Juniors in der Ostliga. Auf Anraten der Spielergewerkschaft klagte das Duo die Teilnahme am Profi-Training – vorerst erfolgreich – ein. "Wir wollen weiter eine friedliche Lösung. Es kann aber auch bis zum OGH gehen", sagt SKN-Präsident Gottfried Tröstl.

Übrig bleiben durchwegs Verlierer. Der SKN – weil der Verein trotz eines stets umgänglichen Trainers als schlechter Arbeitgeber dasteht. Die Spieler – weil es keine sportliche Perspektive gibt und mögliche Transfers gegen Gerichtsstreitigkeiten eingetauscht wurden. Die Spielergewerkschaft – weil das aggressive Vorgehen auch bei Spielern vieler Klubs für Irritationen sorgt. SKN-Kapitän Thürauer legte sein Mandat als Spielersprecher aus Protest zurück.

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