Europacup-Frühstart für Rapid?

Rapid wird am 18. und 25. Februar 2016 in der Europa League spielen. Das steht schon vor dem fünften Gruppenspiel am Donnerstag in Villarreal (21.05 Uhr, live Puls4, Sky) fest. Den Aufstieg in die erste K.-o.-Runde haben die Wiener bereits fixiert, in Spanien geht es nur mehr um den Gruppensieg.

Aber auch Ende Juni und damit noch während der EURO 2016 könnte Rapid wieder im Europacup im Einsatz sein. Denn erstmals seit der Einführung der Europa League 2009 ist ein österreichischer Klub schon in der 1. Qualifikationsrunde dabei. Hin- (30. Juni) und Rückspiel (7. Juli) überschneiden sich mit dem Turnier in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli).

Acht Spiele in der Qualifikation

Derzeit ist Rapid Dritter in der Bundesliga. Und genau der Drittplatzierte muss schon eineinhalb Monate nach dem Saisonende Mitte Mai in der 1. Europa-League-Qualifikationsrunde antreten, sofern der Cupsieger nicht aus den Top-3 kommt. Nur in diesem Fall würde der Viertplatzierte nachrücken. Vier Runden warten dann bis in die Gruppenphase, das sind acht Qualifikationsspiele bis Ende August und ebenso viele englische Wochen.

Auch für Meister und Vizemeister steht 2016 ein intensiveres Programm als 2015 an. Beide steigen in der zweiten statt in der dritten Qualifikationsrunde ein. Für den Ersten geht es am 12./13. Juli in der Champions League los, für den Zweiten am 14. Juli in der Europa League – also kurz nach dem EM-Finale am Sonntag davor.

Nur der Cupsieger hat es etwas besser. Dieser muss nur zwei Qualifikationsrunden auf dem Weg in die Europa-League-Gruppenphase überstehen, steigt also erst in der 3. Runde ein (Spieltermine 28. Juli/4. August).

Grund für das intensive Programm ist eine Europacup-Reform. Nahmen noch 2014 nur 78 Klubs an der 1. Europa-League-Qualifikationsrunde teil, werden es kommende Saison zumindest 98 sein. Dafür waren damals nur sieben Vereine fix in der Gruppenphase, mittlerweile sind es 16.

Auch das frühe Europacup-Aus vieler Bundesligisten schlägt sich negativ nieder. Österreich ist deshalb im UEFA-Länderwertung auf Rang 16 zurückgefallen. Deshalb ging ein Startplatz in der Champions-League-Qualifikation (für den Vizemeister) verloren. Außerdem müssen drei Bundesliga-Vertreter je eine Qualifikations-Runde früher starten.

Rückkehr zum Status Quo

Rapid könnte aber den Zustand aus diesem Sommer wieder herstellen – aber erst für das Jahr 2017. Zwei Siege (oder auch vier Remis) würden reichen, dann würde Österreich Rumänien wieder überholen und die Saison als 15. im UEFA-Länderranking beenden.

Dann wäre in eineinhalb Jahren nicht nur wieder ein fünfter Verein im Europacup startberechtigt, sondern es müsste im Sommer 2017 auch kein Bundesligist schon in der 1. Qualifikationsrunde Ende Juni mitspielen.