Rapid fertigt die Austria ab

Torschützen unter sich: Steffen Hofmann schultert Robert Beric
Rapid behielt im Wiener Derby die Oberhand, gewann im Happel-Stadion verdient 4:1. Salzburg muss daher mit der Meisterfeier warten.

Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat zwei. Austria Wien hatte die letzten drei Derbys gegen Rapid nicht verloren. Gestern war im Happel-Stadion aber Schluss mit der violetten Herrlichkeit. Rapid gewann erstmals ein Derby im Prater seit 2001.

Und das völlig verdient. Die Grünen liegen in der Tabelle nun sieben Punkte vor Sturm und Altach, Platz zwei und die Champions-League-Quali sind somit nah. Der Austria bleibt nur noch das Cupfinale, um eine desolate Saison zu retten.

Rapid hatte einen nervösen Start. In den ersten drei Minuten wurden drei Fehlpässe gespielt. Der größte Fehler passierte aber Osman Hadzikic. Anstatt zu klären, spielte der aus dem Tor geeilte Austria-Tormann Robert Beric an. Aus rund 25 Metern brachte der Rapid-Goalgetter den Ball nicht im verwaisten Kasten unter (10.).
Auch der zweite Derby-Debütant im Tor hatte auf der Gegenseite anfangs mit seinen Nerven zu kämpfen. Bei einem Suttner-Freistoß zögerte Marko Maric, blieb auf der Linie und hielt den Aufsitzer nur mit Mühe (20.).

Danach übernahmen die Hütteldorfer das Kommando. Der viele Ballbesitz wurde auch in gefährliche Angriffe umgeleitet, zumeist vom immer stärker werdenden Beric.
Bei den Flanken wackelte Hadzikic, bei einem Stanglpass von Schobesberger fehlten Zentimeter (36.). Die Führung schien lediglich eine Frage von Minuten. Und tatsächlich, nach der letzten Aktion vor dem Pausenpfiff jubelten die diesmal durchgehend grün gewandeten 29.800 Fans.

Florian Kainz hatte mit einem Lochpass Beric gefunden, die Abseitsfalle funktionierte nicht und der Slowene wusste, dass da noch jemand mitgelaufen sein müsste. Blind spielte der Mittelstürmer in die Mitte. Schobesberger, wer sonst, wartete schon. Mit seinem siebenten Tor im siebenten aufeinander folgenden Bundesliga-Spiel brachte der Flügel die drückend überlegenen Gastgeber in Führung (45.).

Das letzte Derby hatte noch Raphael Holzhauser gedreht. Das 2:1 war nicht nur die letzte Rapid-Niederlage, sondern auch das einzige Spiel, das nach einer Führung noch verloren wurde. Gestern musste Holzhauser nach einer schwachen Vorstellung zur Pause raus und die Violetten kamen dennoch zurück. Der stärkste Austrianer, David De Paula, traf nach einem Querpass vom Sechzehner perfekt ins Kreuzeck – 1:1 (52.).

Rapid antwortete über Mario Pavelic, der Rechtsverteidiger schickte Beric. Hadzikic kam zu spät und beging ein Elfmeterfoul. Steffen Hofmann blieb cool und traf nach 55 Minuten zum 2:1.

Die Hausherren drehten nun auf. Lukas Rotpuller rettete gegen Beric via Stange (62.), Stefan Schwab verfehlte gleich zwei Mal knapp. Genauer agierte Beric, der mit dem 3:1 nach Vorarbeit von Schobesberger für die Entscheidung sorgte (70.).

In der Schlussminute erhöhte Mario Sonnleitner gar auf 4:1. Das Happel-Stadion bebte - und Salzburg muss die Titelfeier verschieben.

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