Die zwei Neuen in Müllers Büro
Es ist nur ein unscheinbares Zimmer im Bauch des Happel-Stadions. Und doch wird in "Müllers Büro" Revolutionäres versucht: Rapid-Sportdirektor Andreas Müller holte diese Saison mit Chefscout Bernard Schuiteman und Nachwuchschef Willi Schuldes zwei Experten in sein Büro, um den Rekordmeister neu aufzustellen.
Während Rapid am Samstag in Ried (16 Uhr) Platz zwei verteidigt, sind Schuiteman und Schuldes auf anderen Plätzen unterwegs. "Wenn man nicht so viel Geld hat und trotzdem in die Top 50 von Europa will, muss an den richtigen Schrauben gedreht werden", betont Müller.
Auch wenn der frühere GAK-Legionär betont, dass die Professionalisierung erst "mittelfristig wirkt, dann aber sicher die Fehlerquote sinkt", hat er schon viel verändert: die Nachwuchs-Beobachtung ausgeweitet; das Scouting von Talenten und Profis vernetzt, damit keine Infos beim Übergang zu den Erwachsenen verloren gehen; und die Ziele präzisiert.
Hier kommt der 46-jährige Schuldes, ein Workaholic und "bekennender Langenloiser", ins Spiel. Rapid sucht nicht mehr Spieler, die "einfach gut" sind, sondern nach einem ausgeklügelten und auch niedergeschriebenen Konzept. Für jede Position gibt es rund zehn Eigenschaften, deren Bedeutung nach den Anforderungen für Rapid-Spieler gereiht wurde.
Stefan Reiter, der sich mit unzähligen Volltreffern für Ried den Ruf des cleversten Managers der Liga erarbeitet hat, spürt diesen Stil: "Immer wenn ich interessante Spieler kontaktiere, hat sie schon Rapid an der Angel."
Fixe Philosophie
Noch können aber nicht alle Profis selbst herangezüchtet werden. Für Goalgetter Beric müsste wieder Ersatz gekauft werden. Schuiteman beruhigt: "Wir sind mit zwei bis drei fertig gescouteten Kandidaten gerüstet."
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