Die Bestmarke ist nur noch ein Tor entfernt

Seitenwechsel: Der Grödig-Stürmer und heutige Gegner Tomi (re.) spielt ab Sommer mit Schrammel bei Rapid.
Rapidler mit 40 Treffern wurden verkauft. Die Neuen halten vor dem Spiel in Grödig bei 39.

Das Wehklagen in und rund um Hütteldorf war nicht zu überhören: Terrence Boyd, Guido Burgstaller, Marcel Sabitzer, Branko Boskovic und Christopher Trimmel – nicht nur, dass fünf Stützen nach der vergangenen Saison zu Ex-Rapidlern wurden. Mit diesen Spielern wurden vor einem Jahr auch insgesamt 40 geschossene Saisontore abgegeben, verkauft, oder aufgrund der Vertragssituation beinahe schon verschenkt.

So blieben von den zwei Millionen für Sabitzer (sieben Ligatore) nur 420.000 Euro bei Rapid. Auch bei Boyd (15 Tore) und Burgstaller (11) waren Dritte oder sogar Vierte an den Ablösen beteiligt. Insgesamt blieben von den fünf Transfermillionen nur 2,9 Millionen netto übrig.

Die Bestmarke ist nur noch ein Tor entfernt
1,9 Millionen wurden wieder investiert – in Spieler, die erstmals nach einem Raster, nach der niedergeschriebenen Spielphilosophie ausgesucht wurden. Nach 33 Runden haben die Neuen die 40 Tore der Ex-Rapidler beinahe egalisiert: Robert Beric, Philipp Schobesberger, Florian Kainz und Stefan Schwab halten schon bei 39 Treffern (siehe Grafik). Am Mittwoch will Rapid mit dem ersten Sieg in Grödig (20.30 Uhr) Platz zwei endgültig fixieren. Sollte das gelingen, könnte auch der "40er" der Neuen fallen.

"Grundsätzlich ist mir der Gesamteindruck des Teams wichtig. Aber die vielen Tore der Neuen freuen mich schon, weil sie beweisen, dass wir mit den Transferplanungen richtig lagen", sagt Trainer Zoran Barisic, der für heute aufgrund der Belastungen Rotationen ankündigt.

Anforderungsprofil

Dass die sportliche Führung von dem in Graz schon "Chancentod" gerufenen Beric so überzeugt war, ist kein Zufall. Für jede Position wurden rund zehn Anforderungen definiert und nach Wichtigkeit gereiht. So muss ein Mittelstürmer fähig sein, auch unter Druck im Spielaufbau seitliche Zuspiele zu verarbeiten. So wie es Beric tut. Oder so wie es die Scouts beim heutigen Gegner und künftigen Rapidler Tomi in Grödig gesehen haben.

Währenddessen die enorme Schnelligkeit von einem Ex-Rapidler wie Jimmy Hoffer nur noch auf den Flügeln ganz oben im Anforderungsprofil steht – so wie bei Philipp Huspek, der ebenfalls im Sommer kommt. Und bei Stefan Nutz – dem dritten heutigen Gegner, der die Seiten wechselt – wird die für zentrale Mittelfeldspieler bei Rapid entscheidende Fähigkeit gesehen, Pässe in die Schnittstellen der Abwehr zu spielen.

Ein Sonderfall ist Stephan Auer, der (fast) überall gleich gut spielen kann. Am besten soll der 24-Jährige als rechter Verteidiger zur Geltung kommen. Nach dem Ende des Abstiegskampfes mit der Admira will Rapid Auer offiziell präsentieren.

Wichtiger als all die gesuchten Eigenschaften ist Barisic nur eines. "Wir holen Spieler nur, wenn auch der Charakter passt. Egal, wie talentiert sie sind."

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