Fuchs und der Leicester-Hype: "Wichtig, im Kopf frei zu sein"

Fuchs steht bei Leicester seinen Mann und wird ins Team der Saison gefordert.
13 Runden vor Ende der Liga liegt der Underdog vorn und tritt am Sonntag bei Verfolger Arsenal an.

Der Hype um Leicester nimmt zu. Christian Fuchs ist fixer Bestandteil der Mannschaft der Stunde in England. Gary Lineker ist Ex-Teamspieler und Leicester-Urgestein. Er sagte in einem Interview mit dem Guardian zu seinem Team der Saison: "Sicherlich Fuchs. Unterschätzt, wir haben ihn ablösefrei bekommen." Die Stürmer Vardy und Mahrez sowie Mittelfeldspieler Kante zählt Lineker ebenfalls zu den besten Spielern dieser Saison.

Die Anfragen um Interviews nehmen schon Ausmaße an, dass der kommunikative Teamkapitän Christian Fuchs einen eigenen Medientag einrichten muss, um sich noch auf seinen Job konzentrieren zu können. "Es gibt unheimlich viele Interview-Anfragen." Weshalb er Anfang März einen Tag einschiebt und dabei für TV-Sender und Zeitungen aus Österreich und Deutschland zur Verfügung steht.

Verfolger Arsenal

Am Sonntag tritt Leicester bei Arsenal an. Die Londoner sind zusammen mit Tottenham erster Verfolger der Überraschungsmannschaft, haben fünf Punkte Rückstand. Nach Siegen gegen Liverpool und Manchester City haben die Leicester-Spieler auch gegen Arsenal viel Selbstvertrauen. "Aber es gibt noch viele andere schwere Spiele für uns", sagt Fuchs. Er meint damit Mannschaften wie Aston Villa, Watford und viele mehr. Fuchs: "Die englische Liga ist sehr ausgeglichen und einige Mannschaften stehen dann mit dem Rücken zu Wand."

Aber jetzt wird die Stimmung genossen. Die Underdogs mischen die Liga auf und haben dabei einen enormen Teamgeist entwickelt. Wie 2010, als der heute 29-jährige Fuchs von Bochum nach Mainz gewechselt ist. "Vom Spirit in der Mannschaft her ist das sicherlich zu vergleichen. Aber sicher nicht vom Hype, der jetzt in Leicester herrscht." Mit Mainz und Trainer Tuchel haben Fuchs und Kollegen überrascht, mit Leicester und Trainer Ranieri hat er mit Platz eins 13 Runden vor Schluss schon Sensationelles geschafft.

Der Italiener Ranieri lässt die Spieler an der langen Leine. Sie müssen nicht acht Stunden am Tag auf dem Trainingsgelände sein. Fuchs: "Zwei Mal in der Woche zwei Trainingseinheiten, das gab es in Deutschland. Durch die vielen Spiele hat man einen guten Fitnesslevel. Es ist wichtig, im Kopf frei zu sein." Daher nutzt er seine Freizeit zur Organisation seiner Sommer-Fußballcamps in New York und Steinbrunn. Und neuerdings auch für seine PR-Agentur "NFG11", die bei Auftritten in den sozialen Netzen im Internet berät und unterstützt. "Das ist kein Stress für mich, man braucht doch etwas für den Kopf."

Wenn seine Familie aus New York kommt (am Samstag für eine Woche) ist seine Freizeit ohnehin reserviert für die Söhne Anthony und Ethan sowie für Ehefrau Raluca. Weil die englischen Klubs ihre Spieler nicht entmündigen, kann er auch freie Tage nutzen, um in die USA zu fliegen. "Wenn ich das dem Klub sage, ist das okay. In Deutschland wäre das ungeheuerlich gewesen. In England ist das viel lockerer, da wollen sie nicht alles kontrollieren."

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