In Porto soll die Post abgehen

Let's dance: Müller und Lewandowski planen einen Paso Doble mitten in Portugal.
Der FC Porto empfängt Bayern München, Paris St. Germain den FC Barcelona.

Alaba nicht dabei? Schade. Ribery fehlt? Na und. Robben nicht auf dem Platz? Kann passieren. Schweinsteiger muss ebenfalls passen? Unangenehm.

Aber die Bayern wären nicht die Bayern, würden sie diese prominenten Ausfälle vor dem heutigen Viertelfinal-Hinspiel beim FC Porto nicht kompensieren können. Bereits zwei Tage vor der Partie hoben die Münchner Richtung Süden ab. Jammern über die zahlreichen Ausfälle war keines zu vernehmen – im Gegenteil. Die Bayern geben sich wie gewohnt: selbstbewusst. "Porto ist eine gute Mannschaft, aber wir auch", betonte Thomas Müller.

Guter Boden

Der Grundstein zum vierten Halbfinal-Einzug in Folge soll dennoch gelegt werden. "Die Favoritenrolle wird Bayern München zugeschoben, damit haben wir auch kein Problem", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge. Bayerns angespannte Personallage war vor dem Antritt im Estádio do Dragão Thema Nummer eins in München. Für Sportvorstand Matthias Sammer war die Debatte jedoch nicht wirklich eine. "Eine Gruppe, klein aber fein, kann auch sehr viel Kraft entwickeln", so seine etwas philosophische Annäherung an die Angelegenheit.

Die Statistik spricht Bände und eindeutig für die Bayern. Die Münchner haben auf portugiesischem Boden im Europacup in elf Spielen noch nie verloren. Trainer Pep Guardiola, der bewusst die verfrühte Anreise wählte, trifft an der Seitenlinie auf einen Landsmann. Julen Lopetegui betreut den 27-fachen Landesmeister Porto seit vergangenem Sommer. Der 48-jährige Baske war zwischen 1994 und 1997 drei Jahre lang zweiter Torhüter des FC Barcelona und damals auch Teamkollege von Guardiola. Als Trainer hat Lopetegui im Gegensatz zu seinem Kollegen im Profigeschäft noch nichts Zählbares vorzuweisen.

Porto ist in der laufenden Champions-League-Saison noch ohne Niederlage. Die in der Liga hinter Erzrivalen Benfica auf Rang zwei liegenden "Drachen" streben ihr erstes Halbfinale seit dem sensationellen Titelgewinn in der Königsklasse 2004 unter Jose Mourinho an. Lopetegui sah seine Mannschaft für die Aufgabe bereit: "Das ist eine Belohnung für jeden, und das Einzige, das wir in dieses Spiel mitnehmen, sind unsere Träume und Ambitionen."

Ibrahimovic fehlt

Im zweiten Viertelfinal-Hinspiel am Mittwoch empfängt Paris St. Germain den FC Barcelona. Frankreichs Meister muss dabei auf Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic verzichten, der seine Ein-Spiel-Sperre absitzt. Bei den Katalanen baut man wenig überraschend auf das prominente Angriffstrio Neymar, Luis Suárez und Lionel Messi.

In Porto soll die Post abgehen
epa04425291 Lionel Messi (C) of FC Barcelona vies for the ball with Marco Verratti (R) and Thiago Motta (L) of Paris Saint Germain during the UEFA Champions League Groupe F soccer match between Paris Saint Germain and FC Barcelona at the Parc des Princes Stadium, in Paris, France, 30 September 2014. EPA/YOAN VALAT
Ibrahimovic wird immerhin im Rückspiel auf seinen Ex-Klub treffen, von dem der Schwede 2010 im Zwist schied. Nicht dabei sind bei PSG der ebenfalls gesperrte Mittelfeldmann Marco Verratti sowie die verletzten Thiago Motta und David Luiz.

Trainer Laurent Blanc sah sein Team nach Erfolgen gegen Marseille (Liga), St. Etienne (Cup-Halbfinale) und Bastia (Liga-Cup-Finale) in den vergangenen zehn Tagen dennoch für die Aufgabe gerüstet. "Wir sind in Form", betonte Blanc. Barcelona fordern konnte Paris schon in der Gruppenphase. Einem 3:2-Heimsieg folgte auswärts ein 1:3.

Messi vor Rekord

Barcelonas Superstar Lionel Messi steht in Paris vor einem weiteren Jubiläum: Aktuell hält der Argentinier bei 399 Pflichtspieltoren für Spaniens Tabellenführer. Messi könnte darüber hinaus in naher Zukunft sogar mit Real-Star Cristiano Ronaldo in einem Team spielen: In einem von der UEFA angedachten Allstar-Game der europäischen Ligen könnten die zwei besten Spieler der Welt dabei den Süden Europas vertreten.

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