Das Wiedersehen einer Generation

Andreas Ogris absolviert heute sein drittes Spiel als Austria-Cheftrainer.
Austria-Trainer Andreas Ogris duelliert sich mit ehemaligen Gegnern und Mitspielern.

Wiedersehen macht Freude. Meistens zumindest. Andreas Ogris trifft dieser Tage auf seiner Tour durch Österreich manchen alten Bekannten, ja sogar echte Freunde sind darunter. Zuerst schüttelte er Adi Hütter in Salzburg die Hand, dann Kurt Russ in Kapfenberg, heute ist Michael Baur in Grödig an der Reihe. "Natürlich freut man sich, weil uns alle langjährige Karrieren verbinden. Wir haben oft gegeneinander gespielt, im Nationalteam dann miteinander. Schön, wenn man sich wieder trifft und etwas plaudert", sagt Ogris.

Das Wiedersehen einer Generation
SALZBURG,AUSTRIA,04.APR.15 - SOCCER - tipico Bundesliga, Red Bull Salzburg vs FK Austria Wien. Image shows head coach Adi Huetter (RBS) and head coach Andreas Ogris (A.Wien). Photo: GEPA pictures/ Felix Roittner
Mit Kurt Russ, dessen Kapfenberger die Austria am Dienstag aus dem Cup geworfen haben, verbindet Ogris sogar eine Freundschaft. "Er hat damals bei der Austria mittrainiert, wäre beinahe von der Vienna zu uns gewechselt. Am Ende ist er aber zum FC Tirol gegangen", erinnert sich Ogris.

In den 20 Profiklubs der zwei obersten österreichischen Spielklassen sind neun ehemalige österreichische Teamspieler am Werk. Allesamt geboren zwischen 1964 und 1973. Weshalb der Großteil auch im Team miteinander gespielt hat. Zumindest mit Branchen-Primus Andreas Ogris (er kam zwischen 1986 und 1997 auf 62 Teamspiele). Nur mit Zoran Barisic (der Rapid-Coach durfte 1999 ein einziges Mal den Teamdress tragen) und LASK-Coach Martin Hiden (er gab erst 1998 mit 25 Jahren sein Teamdebüt) hat Ogris nicht im österreichischen Dress die österreichische Hymne gesungen.

Mit Michael Baur spielte er zwischen 1990 und 1994 regelmäßig zusammen, ehe der Tiroler in der Ära Prohaska keine Chance mehr bekommen hat. Heute gibt es zwischen den beiden wieder einen kurzen Händedruck.

Raserei

Die Austria hat bisher noch nie in Grödig gewonnen. Das soll sich auf dem neuen Rasen samt Heizung, die es heute aber nicht braucht, ändern. Das holprige Geläuf hat sich vom Acker gemacht, gespielt wird nun auf einer ebenen Wiese. Ein Vorteil für die Austria? "Für eine Mannschaft, die spielerische Akzente setzen will, ist das sicher kein Nachteil. Aber auch Grödig ist spielerisch stark."

Nach dem Aufstieg ins Cup-Halbfinale möchte Ogris mit seiner Mannschaft auch in der Liga den ersten vollen Erfolg feiern. "Wir müssen das fortsetzen, was wir phasenweise in Salzburg und Kapfenberg gezeigt haben. Diesmal aber über einen längeren Zeitraum." Die Stimmung ist in Favoriten in Ordnung, es geht wieder lockerer zu. Aber auch ernsthaft. Ogris: "Das haben wir gut hinbekommen, jetzt müssen wir die anderen Dinge auch gut hinbekommen."

Personalnot

Stürmer Zulechner fällt verletzt aus, somit erhält die Jugend eine abermalige Chance. Frank und Kvasina stehen parat, ebenso wie Goalie Hadzikic, der den angeschlagenen Lindner ersetzen wird. "Heinz hat einen Fitnesstest gemacht. Aber als Wackelkandidat nehmen wir ihn nicht mit." Andreas Ogris vertraut Hadzikic blind: "Ich kenne ihn schon von der Amateur-Mannschaft. Ich habe keinerlei Bedenken."

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