Die erste Standortbestimmung im EURO-Jahr

Marcel Koller trifft mit dem ÖFB-Team auf Albanien.
Österreich testet in Wien gegen Albanien. Teamchef Marcel Koller setzt auf Altbewährtes.

Viel wurde gesprochen, viel diskutiert, noch mehr spekuliert. Das Warten hat ein Ende, ab Samstag steht die Theorie im Abseits, der Ernst des Lebens beginnt mit dem Testländerspiel gegen Albanien (17.30 Uhr/live auf ORF 1, Liveticker auf kurier.at) im Wiener Happel-Stadion.

Es ist der Anpfiff zum EM-Jahr 2016. Nach mehr als vier Monaten Pause proben die Schützlinge von Teamchef Marcel Koller ihre aktuelle Form. Vor der ersten Standortbestimmung stellen sich freilich einige Fragen ...

Was will Koller von seiner Mannschaft sehen?

"Hundert Prozent Einsatz und Bereitschaft. Jeder soll Vollgas geben, damit die Leute sehen, dass hier eine Mannschaft unbedingt erfolgreich sein will." Auch das fußballerische Element soll ebenso mit von der Partie sein wie die nötige Aggressivität in den Zweikämpfen, besonders jene in der Defensive. Je höher man in der Qualität steigt, desto dünner wird die Luft, desto kleiner werden die Schritte. Deswegen erwartet sich Koller keinen Riesenschritt nach vorne, er wäre mit einer Bestätigung der Leistungen zufrieden.

Wird Koller Veränderungen vornehmen?

Nicht freiwillig. Watford-Legionär Prödl muss wegen Fiebers passen, daher wird wohl Wimmer, mit Tottenham im Premier-League-Titelkampf, einspringen. Stuttgart-Offensivspieler Harnik konnte nach seiner Verletzung in Stegersbach voll mittrainieren, "daher gibt es keinen Grund, ihn nicht zu berücksichtigen".

Wird Teamchef Koller personell oder taktisch experimentieren?

In den kommenden zwei Spielen kann er jeweils sechs Akteure tauschen, das ist sein Spielraum. Zu bezweifeln ist, dass er den voll ausnützen wird. Neuling Schöpf wird in einem der zwei Matches seine Chance erhalten. "Er hat bestätigt, was ich schon von ihm gesehen habe. Er ist agil, technisch stark, hat sich gut eingefügt." An der Taktik, die Koller seit mehr als vier Jahren mit seinem Team umsetzt, wird er so knapp vor der EURO nichts mehr ändern. Wozu auch? Immerhin hat sie Österreich zum zum Erfolg und nach Frankreich geführt.

Wie ist Österreich drauf nach mehr als vier Monaten Länderspiel-Pause?

Den Beweis müssen die Spieler heute antreten. Kapitän Christian Fuchs versichert, dass man schnell zu den alten Automatismen zurückgefunden habe. "Es ist von Vorteil, dass wir uns seit viereinhalb Jahren kennen. Da geht alles viel schneller."

Wie ist es um die Sicherheit im Stadion bestellt?

Wie gegen die Schweiz gibt es auch gegen Albanien und die Türkei am Dienstag eine erhöhte Sicherheits-Stufe. Beim Abschlusstraining war das Happel-Stadion übrigens für die Öffentlichkeit komplett gesperrt.

Wie stark ist der Gegner Albanien?

Koller warnt vor dem EM-Teilnehmer. "Sie haben sich direkt qualifiziert, das zeugt von Qualität." Der Schweizer beschreibt die Albaner als kompaktes Team mit robusten Spielern. "Sie erhalten wenige Gegentore und sind im Konter über die schnellen Flankenspieler gefährlich. Es wird nicht leicht werden."

Kann Österreich bei der EM auf Albanien treffen?

Ja, allerdings nicht schon im Achtelfinale, sondern frühestens im EURO-Viertelfinale. Albanien trifft in der Gruppe A zunächst auf die Schweiz (11. Juni), denn auf Gastgeber Frankreich (15. Juni) und schlussendlich auf Rumänien (19. Juni).

Sind die EM-Prämien bereits fixiert worden?

Bisher gab es noch keinen Abschluss zwischen der ÖFB-Spitze und dem Spielerrat. Allerdings will man sich bis Dienstag einig werden. Ob auch eine Prämie für den EM-Titel vereinbart wird? Fuchs lächelt und hält sich verbal zurück: "Über die Inhalte reden wir öffentlich nicht."

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