ÖFB-Team: Suche nach neuem linken Verteidiger

Mit dem Rücktritt von Christian Fuchs gilt es für Marcel Koller in den nächsten Monaten auch, die Position des linken Außenverteidigers neu zu besetzen. In den letzten Jahren war stets Markus Suttner der Ersatzmann für Fuchs auf dieser Position. "Sutti ist ein guter Ersatz", sagt der Zurückgetretene selbst. Der Ex-Austrianer könnte zum Start der WM-Qualifikation am 5. September in Tiflis gegen Georgien durchaus als Erster aufrücken, weil er die Vorstellungen Kollers kennt und dies dem Schweizer enorm wichtig ist.

Ob Suttner aber auch mittel- und langfristig der neue Mann auf dieser Position ist, bleibt abzuwarten, weil er mit 29 Jahren nur um ein Jahr jünger als Fuchs und bei seinem Klub Ingolstadt nicht immer erste Wahl ist. Fuchs sagt auch: "So, wie sich Stefan Stangl bei Rapid entwickelt hat, sehe ich ihn als Hoffnungsträger für die Zukunft." Das Thema Zukunft ist beim 25-jährigen Steirer auch aktueller den je.

Transfer

Stangl hat seit Wochen ein unterschriftreifes Angebot von Meister Salzburg vorliegen, allerdings konnten sich die beiden Klubs noch nicht auf eine Ablösesumme für den in einem Jahr ablösefreien Spieler einigen. Sollte es doch einen Wechsel von Wien nach Salzburg geben, so bleibt abzuwarten, ob sich der Neuzugang beim Liga-Krösus überhaupt gegen Andreas Ulmer durchsetzen kann. Der 30-Jährige kam 2009 aus Ried nach Salzburg, wo er seither gesetzt ist. Im Team hatte der gebürtige Linzer jedoch stets gegenüber Fuchs und Suttner das Nachsehen, auch bei der EURO war er wie in den Jahren zuvor nur auf der Abrufliste.

Prominente Lösung

Neben Suttner, Stangl und eventuell Ulmer hat Koller noch die Option, den für viele Experten besten linken Verteidiger der Welt auch auf dieser Position aufzubieten. Bei den Bayern kann man davon ausgehen, dass David Alaba kommende Saison unter dem neuen Trainer Carlo Ancelotti wieder ausschließlich auf der linken Abwehrseite eingesetzt werden wird. Dass Alaba künftig auch im Team links hinten spielt, ist jedoch unwahrscheinlich.

Zum einen, weil es der 24-Jährige selbst nicht will. Zum anderen, weil auch Koller seinen prominentesten Spieler im zentralen Mittelfeld sieht. Zumindest betonte das der Schweizer im Mai 2012, wenige Monate nach seiner Bestellung: "Alaba fühlt sich sauwohl im Mittelfeld, wenn ich das so sagen darf. Das ist seine Position, da ist er mitten drinnen im Geschehen."

Unter dem Motto "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern" ist aber auch ein Sinneswandel des Teamchefs nicht auszuschließen. Auch, weil er im zentralen Mittelfeld mitunter mehrere Optionen auf internationalem Niveau hat als auf der Position des linken Verteidigers. So könnten etwa Alessandro Schöpf oder Florian Grillitsch in Zukunft in die Position neben Julian Baumgartlinger hineinwachsen. Und dann gibt es ja auch noch Stefan Ilsanker.