St. Pölten gelingt die Cup-Überraschung

Der Goldtorschütze: Gary Noel kam in der 90. Minute für St. Pölten aufs Feld – sieben Minuten später stellte er auf 1:0.
St. Pöltens Coach gewinnt auch sein 14. Cupspiel, Sturm verpasst die internationale Bühne.

Mit wehenden Fahnen ins Cupfinale", gaben die 1500 Sturm-Fans die Devise aus. Die St. Pöltner Fans, immerhin 6500, waren etwas leiser, schauten sich das ungewohnte Treiben und die Rekordkulisse (die NV-Arena war erstmals ausverkauft) in Ruhe an. Es tat sich außer ein paar gut gemeinten Versuchen und einem Sadovic-Schuss nach acht Sekunden auf dem Feld auch noch wenig.

Erst nach einer halben Stunde kam Feuer ins Spiel. Die größte Chance hatten die Niederösterreicher. Sadovic scheiterte nach einer halben Stunde an Goalie Pliquett. Dieser leistete sich kurz darauf einen schweren Abspielfehler, Hofbauer brachte den Ball nicht im verwaisten Tor unter (36.).

St. Pölten, der Erstligist, hatte mehr Spielanteile als Sturm, der Bundesligist. Das Motto hieß Pressing gegen Konter, mit Vorteilen für das moderner wirkende Spiel der kampfstarken Gastgeber. Die Grazer kamen nur selten gefährlich vor das von Ersatzgoalie Patrick Kostner behütete St. Pöltner Tor, wie durch einen Schloffer-Schuss. Sturm vor der Pause? Schwach wie im Herbst, nur Vujadinovic erreichte ansehnliche Form.

Promi-Treff

In der Pause erfreute sich die versammelte Prominenz rund um Teamchef Marcel Koller und Landeshauptmann Erwin Pröll im VIP-Klub an den Traisentaler Weinen – und wunderte such über die Grazer Passivität. Immerhin stand nach dem 7:0 von Salzburg in Horn am frühen Abend ein Fixplatz im Europacup auf dem ausgeglichenen Spiel.

Auch in der zweiten Hälfte waren nur die lauten Sturm-Fans den St. Pöltnern überlegen. Chancen von Robert Beric und Vujadinovic ließen einen Hauch von Gefährlichkeit erahnen.

Gewackelt hat die einzigartige Cup-Serie von SKN-Trainer Gerald Baumgartner mit 13 Spielen ohne Niederlage erstmals nach 77 Minuten: Kostner blieb im Duell mit Marco Djuricin der Sieger.

Im Finish kam der SKN weder auf. Der Ex-Rapidler Andreas Dober wollte die Verlängerung verhindern und prüfte mit einem Weitschuss abermals Pliquett (87.).

Damit stand fest, dass Baumgartner auch sein zwölftes Heimspiel mit dem SKN nach 90 Minuten nicht verloren hat.

In der Verlängerung kam es wieder zum Duell von Dober mit Pliquett. Der Deutsche ließ den Ball aus, Joker Gary Noel stand goldrichtig und vollendete zum 1:0 nach genau 97 Minuten.

In der 101. Minute hatte der Engländer die Entscheidung auf dem Fuß und vergab. Endlich wurde Sturm gefährlich – doch Beichler, Wolf und Djuricin vergaben in den letzten 15 Minuten.

Die Cup-Halbfinali in Bildern

St. Pölten, NV-Arena, 8.000 (ausverkauft), SR Grobelnik

Tor:
1:0 (97.) Noel

St. Pölten: Kostner - Dober, Grasegger, Wisio, Holzmann - Brandl, Jano - Hofbauer, Kerschbaumer, Sadovic (71. Kragl) - Bozkurt (64. Fucik/90.+4 Noel)

Sturm Graz: Pliquett - Todorovski, Madl, Vujadinovic, Klem - Schloffer (78. P. Wolf) , Hadzic (100. M. Weber), Offenbacher, F. Kainz - Beric (75. Beichler), Djuricin

Gelbe Karten: Dober, Kragl, Noel, Kostner bzw. Offenbacher, F. Kainz, Hadzic, Beric, Madl, Klem, Todorovski

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