Etliche Teamspieler strotzen vor Selbstvertrauen

Laut Teamchef Marcel Koller wirkt die Manschette auf Arnautovics linker Hand nicht störend.
Vor dem wichtigen EM-Qualispiel gegen Russland suchen nur wenige nach einem Erfolgserlebnis.

Es gab Länderspieltermine in der jüngsten Vergangenheit, die einem Großteil der österreichischen Teamspieler durchaus zur Gewinnung von Spielpraxis und Selbstvertrauen zu dienen wussten, weil die Akteure bei ihren Klubs nur zweite Wahl oder im Dauer-Tief waren. Zumindest vor der so wichtigen Partie gegen Russland am Samstag ist dem nicht so.

Wirklich wenig zu lachen hat derzeit nur György Garics, der nach dem Abstieg mit Bologna in die Serie B auch noch seinen Stammplatz verlor und in diesem Herbst erst drei Mal spielen durfte. Auch Marko Arnautovic frustet bei Stoke vorwiegend auf der Ersatzbank, dazu brach er sich letzte Woche die Hand. "Ich habe aber nicht den Eindruck, dass ihn die verletzte Hand beeinträchtigt", sagt Koller. Bleibt zu hoffen, dass ihm sein starker Auftritt zuletzt gegen Montenegro Flügel verleiht.

Austria-Torhüter Heinz Lindner, sucht trotz Derby-Sieg seine Vorjahresform, wird aber auch im Team nicht die Gelegenheit dazu bekommen, sie zu finden, weil Teamchef Marcel Koller auf Robert Almer setzt. Der pickt zwar bei Hannover auf der Bank fest, holte sich aber am Sonntag Selbstvertrauen bei den Amateuren. Gegen den Goslarer SC gab es in der Regionalliga einen 3:0-Sieg.

Christian Fuchs ist mit Schalke zwar nicht außergewöhnlich erfolgreich, hat nach seiner langen Verletzungspause aber zumindest seine Fitness wieder und auch schon drei Champions-League-Partien gespielt.

Den Zwiespalt aus mannschaftlichem Misserfolg und individuell respektabler Leistung kennen einige. Andreas Weimann etwa, der zwar schon drei Tore in der Premier League erzielt, aber mit Aston Villa seit 13. September nicht mehr gewonnen hat. Auch Rubin Okotie strotzt trotz Platz 15 in der zweiten deutschen Liga mit 1860 München vor Selbstvertrauen. Dafür sind die acht Tore verantwortlich, die er in 13 Partien erzielt hat.

Trotz der Roten Laterne eine Etage höher wissen auch die Stuttgarter Martin Harnik und Florian Klein Positives zu berichten. Harnik hat etwa einen Positionswechsel ins Zentrum hinter sich und seit dem letzten Länderspiel auch einen Doppelpack gegen Frankfurt vorzuweisen. "Es geht mir auf dieser Position gut. Ich hoffe, dass ich da auch weiterhin meine Chancen bekomme." Der rechte Verteidiger Klein überzeugte indes auch links und hat den Sprung von Salzburg in die deutsche Eliteliga problemlos geschafft.

Zlatko Junuzovic und Sebastian Prödl sind durch den Abstiegskampf mit Bremen und wöchentliche Spiele mit K.-o.-Charakter gestählt. Prödls Kopftor nach Junuzovic-Eckball beim 2:0-Sieg gegen Stuttgart sorgt für Selbstvertrauen. "Die Lage bleibt aber prekär", beschreibt Prödl die Bremer Situation.

Tabellenführer

Nicht klagen können Julian Baumgartlinger (Mainz, Platz 8) und Kevin Wimmer (Köln, 10.), die als Leistungsträger für die ruhige Lage bei ihren Klubs mitverantwortlich sind, während Ramazan Özcan und Lukas Hinterseer in Liga zwei sogar von der Tabellenspitze lachen. Dieses Gefühl kennt auch Aleksandar Dragovic mit Dynamo Kiew in der Ukraine sowie das Salzburger Team-Quintett.

Die Wehwehchen, mit denen Marcel Sabitzer, Andreas Ulmer und Martin Hinteregger angereist sind, stellen laut Koller kein Problem dar. Christoph Leitgeb und Stefan Ilsanker sind ebenso fit wie Besiktas-Legionär Veli Kavlak und der weltreisende Australien-Legionär Marc Janko, der in Sydney schon als Torschütze in Erscheinung trat und bis Samstag bestimmt ausgeschlafen ist.

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