Millionenspiel: Wie Mocinic zum Rapidler wurde

Königstransfer: Ivan Mocinic (l.) soll das Rapid-Spiel dirigieren.
Rapid greift an: Nach Mocinic kommt noch ein Stürmer, das Stadion sichert die Finanzierung

Am Samstag wurde das Allianz Stadion feierlich eröffnet, am Sonntag gelang der Königstransfer: Rapid kauft von Rijeka Kapitän Ivan Mocinic. Der 23-jährige Kroate mit starker Technik und einem Länderspiel soll als Petsos-Nachfolger das defensive Mittelfeld organisieren.

"Am Anfang wollten viele Manager ohne Mandat mitmischen. Entscheidend war dann ein Gespräch mit Ivan und seinem Vater in Wien. Nach diesen drei Stunden waren alle einig, dass es der perfekte Schritt ist", sagt Sportdirektor Andreas Müller. Vater Efrem spricht nach 13 Jahren als Legionär in Österreich perfekt Deutsch, der 23-jährige Sohn lernte die Sprache in der Schule.

"Modell Traustason"

"Danach gab es noch harte Verhandlungen mit Rijeka." Die in Kroatien kolportierte Ausstiegsklausel um drei Millionen gab es übrigens nicht, sondern eine prozentuelle Beteiligung des Spielers ab einer gewissen Summe. Am Ende gab es zwischen Rapid und Kroatiens Vizemeister laut KURIER-Recherchen eine Einigung auf das "Modell Traustason": die Wiener zahlen mindestens zwei Millionen Euro Ablöse sofort und ordentliche Prämien im Erfolgsfall später.

Müller sagt: "Ich nenne öffentlich keine Summe, kann aber versichern, dass es angesichts der Qualität ein vertretbarer Preis ist. Wir bekommen einen spielerisch starken Sechser, der strategisch denkt." Der Vertrag läuft bis 2020 ohne Ausstiegsklausel.

Damit bleibt noch eine Baustelle: Weil Jelic (Muskelbündelriss) mindestens drei Monate fehlen wird, soll noch ein Stürmer kommen. Eigentlich unglaublich angesichts der Einkäufe um etwas mehr als fünf Millionen. "Die Ausgaben sind im Moment knapp höher als die Einnahmen. Aber es ist noch Luft für eine Verpflichtung im Transferbudget", erklärt Müller, der Spieler im Visier hat, die lange gescoutet wurden.

Hintergrund: Das Präsidium hat erstmals ein Budget mit einem Minus in der Transferbilanz abgesegnet. Möglich machen das die Zusatz-Millionen aus dem Stadion.

Zu viele Fans

Aus Sicherheitsgründen werden sich die Hütteldorfer allerdings selbst beschränken. "Gegen Ried werden weniger Karten für den Block West aufgelegt", kündigt Geschäftsführer Christoph Peschek an. Offensichtlich waren gegen Chelsea mehr als die vorgesehenen 8500 Fans auf der Stehplatztribüne und deswegen die Stiegen besetzt. "Wir werden das analysieren und kein Risiko eingehen", sagt Peschek. "Insgesamt haben bei der Stadioneröffnung 99,5 Prozent aller Aufgaben funktioniert."

Kein Problem soll das riesige "Weststadion"-Transparent am Stadiondach darstellen: Sponsor Allianz ist mit dem Werbewert durch das neue Stadion dermaßen zufrieden, dass dem Transparent nach einem Gespräch mit Fan-Vertretern vorab zugestimmt wurde.

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