Mattersburger Vorspiel zur Rapid-Hauptversammlung

Überragend: Florian Kainz kam noch besser vom Nationalteam zurück und wird von den Rapidlern in Mattersburg gefeiert
Nach dem 6:1-Kantersieg kommt die Fan-Anleihe: Heute präsentiert Rapid die Details.

"Technisch perfekt. Sehr clever. Kompakt." Mattersburg-Trainer Ivica Vastic könnte mit seiner Analyse des 1:6 heute im Gasometer auftreten und bei der Rapid-Hauptversammlung ein Hohelied auf die Grünen anstimmen.

Nach nur einem Sieg in den fünf vorangegangenen Ligaspielen war das 6:1 in Mattersburg Balsam auf den Wunden der Mitglieder. Von den Spielern kannte nur einer das Gefühl, mit einem 5:0 in die Pause zu gehen. Steffen Hofmann war in der Meistersaison 2008 auf dem Platz, als man letztendlich Salzburg mit 7:0 geschlagen hat.

Zurück ins Burgenland. "Es hat Spaß gemacht zuzusehen", sagte Trainer Zoran Barisic. Der freute sich, dass sein Team erneut zeigte, dass es auch unter Druck seine Leistung abrufen kann – und Selbstbewusstsein gewann. So wie bei Florian Kainz, dem neuen Teamspieler. "Ich habe ja schon länger nicht getroffen, daher tun die zwei Tore gut." Auch Philipp Prosenik durfte (erstmals) zwei Mal den Ball ins Tor schießen: "Das gibt natürlich enormes Selbstvertrauen." Und sogar Matej Jelic kam als Joker zu einem Treffer.

Auch Kapitän Hofmann durfte groß aufspielen, weil vor allem vor der Pause das Mattersburger Mittelfeld rund um den enttäuschenden Jano nicht mehr als ein hübscher Escort-Service war.

"Das war eines SV Mattersburg nicht würdig", grummelte Kapitän Patrick Farkas. Die Burgenländer haben die letzten drei Spiele verloren – und dem Rapid-Flügelspiel mit einer Dreierkette den nötigen Raum gegeben. Da kann Vastic noch so sehr die Leistung loben. "Sie haben uns geschickt heraus gelockt. Dabei wollten wir auf Konter spielen."

News mit Stimmung

Nach dem Kantersieg wird auch die Stimmung im Gasometer passen. Das war bei Hauptversammlungen der Hütteldorfer zuletzt nicht üblich. Vergessen sind die Grabenkämpfe rund um den Antritt des neuen Präsidiums vor zwei Jahren. Still geworden sind die Kritiker von Geschäftsführer Christoph Peschek, der vor einem Jahr von Präsident Michael Krammer bestellt wurde. Erfreut werden die Langzeitlösungen mit Trainer Barisic und Sportdirektor Müller beklatscht werden. Der Deutsche wird in der neuen Vereinsstruktur zum Sportvorstand werden.

Die größte Änderung musste aus rechtlichen Gründen schon im Amtsblatt der "Wiener Zeitung" angekündigt werden: Rapid hat die Voraussetzungen geschaffen, als erster Klub Österreichs eine Fan-Anleihe aufzulegen. Mittels Crowdfunding können sich Anhänger und professionelle Investoren am Stadionbau beteiligen. Die Details zum Motto "Besser den Fans Zinsen zahlen als den Banken" werden heute verraten.

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